Googles Bild aus Ihrem Schlafzimmer

Von Mark Petersen @der_aufschrei

Glauben sie wirklich, dass Google mit den Daten zufrieden sind, die sie aus dem Internet und Google Maps gesammelt haben? Das kann ich mir nicht vorstellen, denn bislang sind die Wohnungen der Menschen noch ein dunkler Fleck auf der Karte. Dies will das Unternehmen nun ändern und entwickelt mit dem Projekt Tango ein Smartphone. Dies kann durch Kameras und Sensoren dreidimensionale Modelle aus der Umgebung erstellen. Ihr Schlafzimmer wartet doch nur schon darauf, bei Google auf deren Festplatten zu landen.

Der Konzern streckt seine Fühler nun auf die Intimsphäre der Menschen aus. Es reicht nicht zu wissen, an welchem Ort man lebt und wohin man sich bewegt durch Google Maps und Google Now. Es reicht auch nicht zu wissen, wann sich jemand zu Hause befindet ( dies ist durch den Zukauf von dem Thermostat-Hersteller Nest baldige Realität). Nun sollen also auch die Daten an den Konzern erreichen, die bislang verborgen blieben. Die Zukunft mit den Daten und den Möglichkeiten ist wunderschön und doch beängstigend. Google bezeichnet in der Ankündigung des Projekt Tango dies eher so: The future is awesome! Dies dürfte eine relativ einfacher Betrachtungsweise des Unternehmens sein.

Hinter dem Namen Projekt Tango verbirgt sich sich ein 5-Zoll Smartphone, was in der Lage ist, seine Umwelt komplett zu scannen. Mehrere Kameras und Sensoren erstellen in diesem Gerät ein vollständiges dreidimensionales Bild der Umgebung. Es ist denkbar einfach, denn es muss lediglich durch die Gegend getragen werden, Ihr Schlafzimmer oder das Badezimmer ist dann auch nicht mehr sicher. Das Smartphone besitzt eine vier Megapixel Kamera, eine Motion Tracking Kamera – die heutzutage hauptsächlich in Spielekonsolen verbaut ist – und einen Tiefensensor. Dadurch sammelt das neue Handy in der Sekunde die wahnsinnige Summe von 250.000 Messungen und diese Daten werden zu einem 3D-Bild zusammen gefügt. Das Betriebssystem Android soll es allen Nutzern schmackhaft machen.

Beruhigend ist derzeit lediglich, dass es derzeit nur 200 Prototypen gibt, die an die Entwickler weitergegeben werden. Doch es ist nur eine Farge der Zeit, bis auch Ihr Nachbar die Möglichkeit besitzt, so ein Smartphone zu erwerben. Google wirbt damit, dass es nun einfachst möglich sei, festzustellen, ob das Sofa in Schlafzimmer passt. Jeder Nutzer kann so oft sehen, wie es vor Ort wirkt. Was das Unternehmen natürlich nicht skizziert, sind die Datenmengen, die auch problemlos den Weg zu Google finden werden. Einbrecher dürfte dieses Handy auch interessieren, denn vielleicht zeigt es direkt den Weg zu Tresor ohne viel Zeit zu verlieren. Ist es an der Zeit, die Wohnungstüren mit Elektroscannern wie am Flughafen auszustatten, um seine Privatsphäre zu sichern? Ich weiß es nicht, ahne aber das Schlimmste.

Google+

Joern Petersen