Eine hohe Datenübertragungsrate und die Entwicklung von Anwendungen würden sich gegenseitig bedingen, wie bei einem Tanzpaar, glaubte der Google-Mann dann auch noch ablassen zu müssen.
Trockene Allgemeinplätzchen vom Google-Manager
Fünf Sekunden Verzögerung beim Aufruf einer App oder Abruf einer Website seien schon ein Grund, dass der Nutzer abbreche. Und gerade solche Dienste wie die visuelle Suche von Google benötigten viel Bandbreite. Aha, gut zu wissen – aber nicht wirklich der heißeste Scheiß. Solche Sprüche tragen wohl kaum zur Erleuchtung der Zuhörerschaft einer solchen Veranstaltung bei. Und es ging im selben Stil weiter:
Es gebe auch noch immer 4 Milliarden Menschen, die noch keinen Internetzugang hätten. „Ein Fonds-Manager aus Frankfurt oder ein Farmer aus Kenia“, beide hätten „dasselbe Recht auf eine schnelle Onlineverbindung“, teilte der Mann weitere Selbstverständlichkeiten mit den schon weniger geneigten Zuhörern. Really?
Unangenehme Fragen nach dem gescheiterten Google Fiber
Alphabets Google Fiber war ja angetreten, TV-Kabelnetz- und Festnetzbetreiber wie Comcast, Time Warner Cable und Verizon, die laut Google „träge, räuberisch und innovationsfeindlich“ seien, durch Fiberglas aus dem Hause Google zu ersetzen.
Zur Anzahl seiner Kunden hat Google Fiber aber zu keiner Zeit Angaben gemacht. Nach Informationen von Motherboard konnte Google Fiber insgesamt bis heute nur schlappe 500.000 Kundenverträge abschließen – es war schlicht zu teuer für die Kundschaft.
Weil der Anbieter aber damit im August 2016, also fünf Jahre nach seinem Start, von den eigentlich angepeilten fünf Millionen Kunden noch extrem weit entfernt war, setzte die Konzernführung den Ausbau aus. Letztlich zog Google Fiber im Oktober 2016 die Notbremse und kündigte nun an, den Ausbau in zehn Städten zu stoppen oder auszusetzen und Beschäftigte in diesem Bereich zu entlassen.