Google und Gigabit auf dem Breitband-Weltforum in Berlin

Google und Gigabit auf dem Breitband-Weltforum in BerlinCraig Fenton, Googles Director für Strategy & Operations, sprach am gestrigen 23. Oktober 2018 auf dem Broadband World Forum (BBWF) in Berlin. Mit Sprüchen zum Gigabit-Bedarf wie „Niemand braucht heute Gigabit, zumindets solange nicht, bis sie es haben“.

Eine hohe Datenübertragungsrate und die Entwicklung von Anwendungen würden sich gegenseitig bedingen, wie bei einem Tanzpaar, glaubte der Google-Mann dann auch noch ablassen zu müssen.

Trockene Allgemeinplätzchen vom Google-Manager

Google und Gigabit auf dem Breitband-Weltforum in BerlinIn seiner Keynote „Wer braucht schon ein Gigabit? Ein Blick auf die Treiber von Ultrafast“ verbreitete der abgehobene Manager dann auch noch Binsenweisheiten, beispielsweise, dass die Nutzer nicht auf langsame Netzwerke warten würden.

Fünf Sekunden Verzögerung beim Aufruf einer App oder Abruf einer Website seien schon ein Grund, dass der Nutzer abbreche. Und gerade solche Dienste wie die visuelle Suche von Google benötigten viel Bandbreite. Aha, gut zu wissen – aber nicht wirklich der heißeste Scheiß. Solche Sprüche tragen wohl kaum zur Erleuchtung der Zuhörerschaft einer solchen Veranstaltung bei. Und es ging im selben Stil weiter:

Es gebe auch noch immer 4 Milliarden Menschen, die noch keinen Internetzugang hätten. „Ein Fonds-Manager aus Frankfurt oder ein Farmer aus Kenia“, beide hätten „dasselbe Recht auf eine schnelle Onlineverbindung“, teilte der Mann weitere Selbstverständlichkeiten mit den schon weniger geneigten Zuhörern. Really?

Unangenehme Fragen nach dem gescheiterten Google Fiber

Bildergebnis für Google FiberAuf die Frage, warum dann das hoffungsvolle Projekt Google Fiber in den USA de facto eingestellt worden sei, wusste Fenton nur noch zu sagen: „Google Fiber gibt es noch. Wir denken über viele verschiedene Wege für den Access nach.“

Alphabets Google Fiber war ja angetreten, TV-Kabelnetz- und Festnetzbetreiber wie Comcast, Time Warner Cable und Verizon, die laut Google „träge, räuberisch und innovationsfeindlich“ seien, durch Fiberglas aus dem Hause Google zu ersetzen.

Zur Anzahl seiner Kunden hat Google Fiber aber zu keiner Zeit Angaben gemacht. Nach Informationen von Motherboard konnte Google Fiber insgesamt bis heute nur schlappe 500.000 Kundenverträge abschließen – es war schlicht zu teuer für die Kundschaft.

Weil der Anbieter aber damit im August 2016, also fünf Jahre nach seinem Start, von den eigentlich angepeilten fünf Millionen Kunden noch extrem weit entfernt war, setzte die Konzernführung den Ausbau aus. Letztlich zog Google Fiber im Oktober 2016 die Notbremse und kündigte nun an, den Ausbau in zehn Städten zu stoppen oder auszusetzen und Beschäftigte in diesem Bereich zu entlassen.

Screenshots: Broadband World Forum (BBWF) 2018

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