Als Google seine Internet-Plattform für Fernseher vor rund einem Jahr vorstellte, wurde Google TV mit Vorschusslorbeeren überhäuft. Bald folgten jedoch die ersten Kundenbeschwerden über mangelnde Qualität und der Quartalsbericht von Logitech offenbart jetzt, wie schlimm es um den einstigen Hoffnungsträger wirklich steht.
Neben einigen TV-Herstellern, die Google TV integrieren wollten, war vor allem Logitech ganz vorne dabei, als es Mitte 2010 darum ging, den Dienst im Markt zu positionieren. Mit Hilfe der rund 250 Dollar teuren Settop-Box Revue sollte jeder HD-Fernseher Google TV nutzen können. Doch schon im Januar 2011 machte Google TV negative Schlagzeilen, als Google selbst seine Hardware-Partner dazu aufrief, keine Geräte mit Google TV auf der CES vorzustellen. Als Grund nannte man damals offensichtliche Qualitätsmängel und versprach eine neue Version der Software.
Noch einmal sechs Monate später fällt Logitechs Bilanz zum Thema Google TV allerdings noch viel desaströser aus, als die Analysten befürchteten: Auf einer Bilanzpressekonferenz musste ein Logitech-Sprecher eingestehen, dass man im ersten Quartal 2011 mehr Rückläufer als Neuverkäufe der Settop-Box Revue hatte.
Das Revue-Verkaufs-Debakel wird als einer der Hauptgründe für den Quartalsverlust von 30 Millionen Dollar verantwortlich gemacht. Als Konsequenz musste Konzernchef Gerald Quindlen seinen Hut nehmen. Mit einer drastischen Preissenkung von 249 auf 99 Dollar hofft Logitech zudem, die Abverkäufe der Google-TV-Box Revue anzukurbeln. (cel)
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