Google Adwords: Kampagnen-Optimierung mit Standortgeboten

Von Lauraedel
Je nach Einstellung der Standortoptionen, schaltet Google auch Anzeigen in Ländern, die wir gar nicht alle mit einbeziehen möchten, z. B. mit der Einstellung Ziel: Nutzer in meiner Zielregion bzw. die danach suchen oder sich Seiten dazu ansehen. Hier werden dann auch Anzeigen in Frankreich oder Österreich geschaltet. Durch ausschließen dieser Länder, kann die Schaltung verhindert werden.
Nutzerstandorte herausfiltern
Über welche Länder unsere Webseitenbesucher kommen, sehen wir in dem Bericht "Nutzerstandorte" im Dimensions-Tab. 

Wählen wir diesen aus, erhalten wir eine Aufschlüsselung der Kosten, Klick-Conversions, Klicks usw. und können so entscheiden, welche Länder wir zusätzlich ausschließen müssen.
Da wir aber hier nicht sehen können, ob die Besucher auch profitabel sind, können wir nicht einfach alles ausschließen was uns dieser Bericht anzeigt. (Können schon, sollten wir vielleicht aber nicht :-) ) Dazu benötigen wir noch ein paar zusätzliche Informationen, wie z. B. den Umsatz. Diesen können wir in Google Analytics einsehen (oder in dem entsprechenden Tracking-System).
Im Analytics-Bericht Zielgruppe --> Geografisch --> Standort finden wir ebenfalls die Nutzerstandorte unserer Webseitenbesucher. Vorsicht: Hier werden die Standorte aller Webseitenbesucher aufgelistet. Um nur die Besucher, die über eine Adwordsanzeige gekommen sind auszuwerten, wählen wir als 2. Dimension "Quelle/Medium" aus und filtern nach google/cpc.
Jetzt werden nur die Nutzer angezeigt, die wir für unsere Analyse benötigen. Je nach Umfang der Liste, ist es sinnvoll eine Excel-Datei zuerstellen und die Kosten- und Umsatzdaten mit einander zu vergleichen. So kann der ROI bzw. die Profitabilität ermittelt werden.
Ein Beispiel:
Wir haben ein Budget von 3000€/Monat und wollen einen ROI von 300%.
Wir haben 1000 Besucher, die aus Österreich kommen. Sie kosteten uns im Monat April 375€ und brachte uns nur 20 Klick-Conversions.
Auf den ersten Blick ist das sehr viel. Immerhin 12,5% unseres Monatsbudgets und ein CPO von 37,50€. Auf Anhieb würde da der Gedanke kommen, Österreich auszuschließen. Aber, wir sehen ja nicht, wie viel Umsatz wir eingenommen haben.
Dazu gehen wir nun in den Standort-Bericht in Analytics und suchen uns den Standort Österreich und dessen Umsatz heraus.

Jetzt haben wir folgende Angaben:

Kosten: 375€
Umsatz: 800€
ROI: 800/375*100=228,57%

Eigentlich gar nicht so schlecht. Aber mit den aktuellen Kosten, wollen wir das nicht weiterlaufen lassen, aber ausschließen wäre auch nicht gut. Was also tun? Ein Standortgebot einrichten.

Standortgebot einrichten
Um ein Standortgebot einzurichten, benötigen wir den Adwords Editor. Dort wählen wir eine Kampagne aus. Unter dem Punkt Ausrichtung --> Zielregionen können die Standorte und Gebote eingegeben werden.
 Über "+Standort hinzufügen" wählen wir einen Standort aus und fügen diesen hinzu.

Unter dem Punkt "Gebotsanpassung" können wir den gewünschten Prozentsatz zur Änderung des Gebots angeben. 

Ist alles fertig eingestellt, kann die Änderung hochgeladen werden.

Damit wir auch wissen, ob uns diese Änderung etwas bringt, sollten die Änderungen nach 2-3 Wochen überprüft werden. Nähert sich der ROI dem gewünschten Ziel, kann das Gebot jederzeit weiter angepasst werden. Hat er sich aber erheblich verschlechtert, sollte man darüber nachdenken, ob man weiter testet oder den Standort dann doch ausschließt.

Mit Hilfe der Standortgebote und des Nutzerstandort-Berichts in Adwords lassen sich noch Potentiale ausnutzen, die bisher vielleicht unbeachtet geblieben sind.

Ich persönlich nutze diese Funktion sehr gerne und habe damit schon große Erfolge erzielt.
Das Ganze kann natürlich auch für einzelne Städte genutzt werden.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit den Nutzerstandorten? Habt Ihr noch andere Ideen/Tipps, um die Standorte zu optimieren?