Good night, good gin

Manchmal braucht es für einen guten Abend nicht viel mehr außer ein gutes Buch, ein ausgezeichnetes Essen oder einen spannenden Film im Fernsehen. Aber dann gibt es auch die Momente, in denen es einen hinauszieht, man hat Lust auf Glitzer, Konfetti, Pauken und Trompeten und will durch die Nacht tanzen als gäbe es keinen morgen mehr. Wie man  so eine Nacht am Besten einleitet?Natürlich mit einer Kneipentour! Umso praktischer, dass ich diese kürzlich sogar ganz uneigennützig mit meiner Aufgabe für diesen Monat verbinden konnte:

Trink dich durch die Lieblingsbars deiner Stadt“.

Bar 1: Das Stadtkind

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Ambiente: Über das Stadtkind streiten sich ja die Geister: Die einen finden es dort völlig überteuert und langweilig, den anderen gefällt gerade die entspannte Atmosphäre und das stylische Ambiente, das in der eher alternativen Rostocker Barszene ja nicht allzu oft zu finden ist. Für Nichtraucher ist es außerdem sehr angenehm, dass der Raucherbereich vom Rest der Bar abgetrennt ist, weswegen man bei vergleichsweiser guter Luft verweilen kann.

Getränke: Angesichts der Getränkeauswahl – und zubereitung kann ich ebenfalls nicht meckern, mein Cocktail schmeckte gut (nicht zu süß!) und bereitete mir einen angemessenen Einstand in die Kneipennacht! Worüber ich mich besonders gefreut habe: Es gab Krusovice, mein liebstes tschechisches Bier!

Stimmung: Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass wir das Stadtkind zuerst aufsuchten und somit recht früh gegen 20h30 ankamen, aber so eine richtig ausgelassene Stimmung kam hier nicht auf. Vielmehr ist das Stadtkind wohl der richtige Ort, wenn man sich nach der Arbeit noch einen Drink genehmigen , oder  in Ruhe mit Freunden erzählen möchte.

Gefühlszustand nach einem Cocktail und dem Krusovice: Entspannt und relativ nüchtern. Zumindest denke ich noch daran, Fotos zu schießen, die Karte genau zu studieren und mich nach dem Leben meines Gegenübers zu erkunden.

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Bar 2: Café Marat

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Ambiente: Auf das Café Marat hatte ich mich schon vor dem Kneipenabend ganz besonders gefreut, da ich es dort einfach so gemütlich und einladend finde. Hat man erst einmal die richtige Tür im PWH zum Café Marat gefunden, laden die wackeligen Holztische, die angenehme Beleuchtung und die wunderschönen großen Fenster (passenderweise mit Blick auf die Brauerei) schnell dazu ein, in dem großen Raum zu verweilen. Schön, schön, schön!

Getränke: Im Gegensatz zum Stadtkind ist die Getränkeauswahl im Café Marat relativ gering, neben den üblichen Biersorten und Weinvorschlägen findet man noch Schnaps, Heißgetränke und alkoholfreie Softdrinks. Mich persönlich stört das aber kein bisschen, da es sowieso eher ein Ort für ein M&O, als für einen exotischen Mai Tai ist. Daher entscheide ich mich – wenig überraschend – für das Bier von der Brauerei um die Ecke und trink mich Schluck für Schluck weiter fröhlich.

Stimmung: Der Laden brummt! Wir kamen gegen 22h an und hatten zu dem Zeitpunkt noch die Wahl zwischen zwei Sitzplätzen. Allerdings: Nur wenige Minuten später war die Bar komplett voll. Die Gäste machten dabei allesamt einen legeren und lockeren Eindruck, es herrschte ein angenehmer Lärmpegel und alle schienen sich prächtig zu amüsieren.

Gefühlsstimmung: Hervorragend! Ich fühlte mich nach wie vor recht klar im Kopf, allerdings auch schon etwas angetüdelt – der ideale Zustand also, um die Leute am Nachbartisch anzuquatschen und sich die erste selbstgedrehte Zigarette zu erschnorren. Läuft!

Bar 3:  Pleitegeier

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Ambiente: Das Bild verrät wenig über das Interieur vom Pleitergeier, wohl aber schon ein bisschen meinen aktuellen Zustand… Als wir im Pleitergeier ankommen ist es 00:00h, wie gewohnt waren im Nichraucher-Bereich fast alle Tische belegt, weswegen wir die glorreiche Idee hatten, uns an die Bar zu setzen und Schnäpse zu trinken.

Getränke: Wir entscheiden uns klassisch für Pfeffi und Kirsch und machen die ersten Bekanntschaften mit schrägen Nachtvögeln. Die Stimmung in der alternativen Studentenkneipe ist top, angesichts der urigen Einrichtung, der Kicker und Billiardtischen geht es hier sehr locker zu und meine Begleitung und ich beginnen einen Wettstreit mit unserer neuen  Bekanntschaft im wilden Geschichten erfinden. (Das Siegerteam bekommt, na klar, einen Pfeffi, der übrigens mit nur 1€ wirklich sehr verlockend ist.)

Stimmung: Großartig, viele alternative, sympathische Leute in abgerockter Atmosphäre. Geht immer und gerade besonders gut.

Gefühlszustand: Mit Pfefferminz bist du mein Prinz! Verliebt in Rostock, den Schnaps und die schrägen Leute.

Bar 4: Molli

13Ambiente: Der dreckige Bruder vom Pleitegeier! Verrauchte Luft, urige Holzmöbel, ein Kickertisch, eine Dartmaschine. Mich interessierte allerdings mehr der Tresen, der nette Barkeeper scheint Leute wie uns zu kennen und schiebt uns erstmal einen Doppelkümmel mit den Worten “Das wollt ihr doch” zu. Wir sagen nicht nein und bestellen danach noch ein paar Kurze von der Karte.

Getränke und Stimmung: Hier haut niemanden so schnell was von den Socken, daher können wir uns ausgiebig der Getränkekarte widmen, uns beim Dartspielen versuchen (an dieser Stelle ein ernsthaftes “sorry” an die Gäste, die wir angepöbelt haben, weil sie unseren Spilstil kritisiert haben! Ihr habt ja Recht, ich habe noch nie zuvor Dart gespielt) und über das Leben philosophieren. Mhhh…ein bisschen froh bin ich trotzdem, dass die Dunkelkeit uns etwas versteckt hält.

Gefühlszustand: Absolutes Hoch! Wir fühlen uns unverwundbar und ziemlich verwegen, auch wenn wir von Außen betrachtet wohl eher eine kleine Lachnummer sind. Egal, die Leute sind gut drauf und wir lachen mit ihnen. Worüber ist ja eigentlich auch egal. Gefährlich: Die ersten peinlichen SMS gehen los, ein Zeichen, dass bald mal Schluss sein sollte…

Bar 5: ST

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Ambiente: Rückblickend erscheint es mir immer noch nicht real, dass wir tatsächlich an dem Abend noch im ST gelandet sind, irgendwann zwischen 2 und 3 Uhr. Das ST war dabei wie immer, ein entspannter Studentenclub, in dem man auch mit Straßenschuhen und Schnapsnäschen reinkommt und schnell ins Gespräch mit anderen Leuten kommt. Wir wollen aber nicht reden, wir wollen erstmal einen trinken!

Getränke: Es gibt die Ampel: Kirsch, Pfirsich und Pfeffi. Schmeckt gut und weckt ein bisschen die auf dem Weg ins St eingeschlafenen Lebensgeister. Viel mehr wird aber auch nicht mehr getestet, mein Körper rät mir dazu, die Drinks so langsam sein zu lassen und stattdessen ein bisschen die Tanzfläche zu beleben.

Gefühlszustand: Ssssssssssuupeeeeeeeer! (hicks) Nach ein paar Tanzeinlagen zur obilgatorischen ST Musik (Deichkind, Marteria, und irgendwelche 80er Hits) schwanke ich mit Begleitung glückstrunken nach Hause.

Fazit: Ein absolut gelungener Abend, keine Bar hat mich enttäuscht und auch die Leute kamen mir an diesem Abend ganz besonders freundlich vor…Wir haben uns jedenfalls dazu entschieden, eine zweite Tour zu starten und dabei u.a. den Piraten, das Crocodil, das Warmbad und Barfuß aufzusuchen.
Welche Bar gefällt euch am Besten?

– R



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