...oder Goeiemôre Suid-Afrika (Afrikaans), Sanibona Ningizimu-Afrika (Zulu). Nur 3 der 11 gesprochenen Landessprachen mit denen man schon am Flughafen nach 10,5 Std. Flug von Frankfurt in Johannesburg begrüsst wird. Das verspricht zumindest sprachlich schon eine sehr abwechslungsreiche Reise zu werden.
Dennoch heißt es erst einmal ankommen in Südafrika. Raus aus dem nach 10 Std. sehr unangenehmen Flieger indem der erholsame Schlaf definitiv zu kurz kam und rein in den Flughafentrubel. Der Großteil der Reisegruppe war schon seit Frankfurt mit an Bord und auch die fehlenden aus München sind trotz leichtem Getümel leicht gefunden. Die Einreise in Südafrika ging zügig und auch der Guide wartet schon. Fehlen noch die ersten Erledigungen. (Geld abheben und in angenehmere Kleidung wechseln). Die Temperatur ist um 9 Uhr noch 18 Grad bei Sonnenschein. Im Verlauf des Tages steigt das Thermometer noch auf 26 Grad.
Dann kann es also losgehen.Ein kurzer Stop am FNB-Stadium(Hier fand das Finale der WM 2010 statt.) und die ersten Blicke auf die Skyline von Johannesburg (auch Jozi genannt) erhaschen.
Doch auf unserem Plan steht nicht die trotz vieler Bemühungen der Regierung noch immer von Kriminalität sehr ruf geschädigte Innenstadt von Jozi, sondern eine Radtour durch das Township von Soweto. Durch die vor einigen Tagen noch stattgefunden Aufstände war zu Beginn der Tour doch eine kleine Skepsis bezüglich der Radtour vorhanden. Ebenso ist die Frage berechtigt wie wird man dort als Tourist aufgenommen? Ursprünglich wurden die Townships für die Rassentrennung errichtet. Sie sollten die schwarzen & farbigen von der weißen Bevölkerung trennen. Nach dem Ende der Apartheid sind sie letztlich ein soziales Auffangbecken geworden. Die extreme Armut ist in Teilen noch spürbar. In den Townships leben vorallem diejenigen, die 3.500 RAND oder weniger im Monat erhalten. Der Graben um ausserhalb der Townships normal leben zu können ist hoch. (Einzelperson über 7000 RAND im Monat). Dank unserem Guide werden wir aber gut auf die bevorstehende Tour vorbereitet und mit einer einheimischen Führung schwingen wir uns auf das Rad um einen Teil des Townships zu erradeln. Die genannten Ängste und die Verunsicherung verschwinden schnell. Trotz der Armut sind die Anwohner freundlich und mir kam zu keiner Zeit das Gefühl auf hier völlig unerwünscht zu sein. Auch muss man sich von den Vorstellungen verabschieden, dass die Townships einzig aus Blechhütten ohne Strom bestehen. (Dieses Bild steht noch aus der Apartheit als die Unterkünfte auch eher sporadischen Zweck verfolgen sollten).
Auch heute sind zwar noch Blechhütten vorhanden, jedoch sind sehr viele Unterkünfte zu sehr kleinen Steinhäusern geworden. Der grösste Teil der in Townships lebenden Bevölkerung ist Schwarz. Unsere Einheimische Führung klärte uns auf, dass sie nur eine weiße Person in Soweto kenne die dort wohne und das sei die Frau ihres Chefs. Nach über 2 Std. Radfahren und einem ersten Afrikanischen Mittagessen ging es dann am Nachmittag etwas ausserhalb von Jozi in Randburg zu unserer Unterkunft.
Bei Sonnenschein auf der Terasse mit Blick auf Zebras und einem gemütlichen afrikanischem Bier und einem Savanna Cyder klang der erste Abend aus.
Nachdem auch der fehlende Schlaf nun verdaut ist, kann die Reise am nächsten Morgen auch ausgeschlafen weitergehen.