Es gibt ehrgeizige Projekte und zum Scheitern verurteilte. Meines Erachtens und Dafürhaltens waren sämtliche Remixanfrage für den musikalischen Meilenstein A Sufi And A Killer einfach mal der zweiten Gruppe zuzusprechen, aber auch ein stänkernder Flaneur kann sich täuschen - glücklicherweise.
Im Ergebnis wirft Warp mit seiner Remixplatte 12 formschöne Bearbeitungen des inzwischen zum Gonjakalifen aufgestiegenen Querdenker und Freigeistes auf den Markt. Natürlich war meine Erwartungshaltung zu Beginn riesig und auch wenn nicht jeder Remix mit der gleichen Wucht zündet, den Kollektoren dieser Beatanthologie muss gedankt werden, denn kein wirklicher Ausfall - was aber bei der Qualität des Ausgangsmaterials ja nicht mal ne Schande bedeutet hätte - ist zu beklagen.
Es finden sich neue Fachkräfte wie Shlomo (Change) und Jeremiah Jae (Kobzwebz) ein, die die Brüchigkeit des Originals nochmals verstärken und offenlegen, wie fragil die Gebilde von Gonjasufi sind und welches Mass an Emotionalität ihnen innewohnt. Man muss sie nur freilegen, indem man die Patina etwas herunterknuspert.
Aber auch Bibio's 80er-Bearbeitung ist äußerst charmant, glättet sie doch das rohe Candylane zu einer gehörgangliebkosenden Leckerei runter.
Am meisten überzeugte und überraschte mich aber die Mark Pritchard (aka Global Communication aka Harmonic 33 / 313)-Remix von Ancestors, die das Gonjasufi-Genie mit brillanter Morriconeinstrumentierung und cinematoskopischer Weite vereint. Für mich schon jetzt einer der ganz großen Songs dieses Jahres!
Erwerbbar ist diese ekelgemüterfreie Teaparty hier als Vinyl oder CD oder Download.