Originaltitel: Gone Girl
USA | 2014 | 149 Min. | FSK: ab 16
Thriller, Krimi, Drama, Romanadaption
Regie: David Fincher
Drehbuch: Gillian Flynn
Besetzung: Ben Affleck, Rosamund Picke, Tyler Perry u.a.
Kinostart: 02.10.14
DVD/Blu-Ray VÖ: ?
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | film zeit
Bilder © 2014 Twentieth Century Fox
Worum geht’s?
An seinem fünften Hochzeitstag verliert Nick Dunne seine Frau Amy. Als er nach Hause kommt, ist sie einfach verschwunden. Detective Rhonda Boney begibt sich mit ihrem Assistenten auf Spurensuche und findet Hinweise, die Nick selbst zum Verdächtigen machen. Da Amy eine bekannte Autorin ist, löst der Fall einen Medienrummel aus, und die Fassade eines vermeintlichen Traumpaares stürzt ein.
Wie ist der Film?
Präzise und kühl, so inszeniert Regisseur David Fincher schon seit vielen Jahren, erst recht seit „The Social Network“, nur ist die Wirkung seines Stils eben auf den Inhalt angewiesen, den er zunächst anderen überlässt. Und in Gillian Flynn, die ihren eigenen Erfolgsroman zum Drehbuch adaptierte, fand Fincher einen wahren Glücksgriff, der „Gone Girl“ zu seinem besten Thriller seit „Fight Club“ macht. Nach der soliden Fingerübung „Panic Room“, dem langgezogenen wie fragmentarischen „Zodiac – Die Spur des Killers“ und dem völlig überflüssigen Remake „Verblendung“ ist „Gone Girl“ endlich wieder ein origineller, anspruchsvoller und dauerhaft packender Krimi, wie er einem so begabten Regisseur gebührt.
Einen entscheidenden Beitrag zur dezent tristen Atmosphäre rund um Eheprobleme, die Finanzkrise und Sensationsjournalismus leistet die Musik von Trent Reznor und Atticus Ross, die nun schon zum dritten Mal für Fincher komponierten. Obwohl bedrohliche Streicher wohl naheliegender wären, harmonieren die elektronischen Klänge beachtlich gut mit den Bildern und sorgen für einen innovativen Touch, ohne sich aufzudrängen.
Praktisch das einzige, was im glänzend durchkomponierten „Gone Girl“ irritiert, ist die scheinbar nicht enden wollende Geschichte. Doch dieser Eindruck führt nur auf trügerische Erwartungen zurück, denn der Film funktioniert eben nicht bloß nach dem Rätsel-Lösung-Prinzip, wie es zunächst den Anschein macht, sondern hat noch viel mehr zu erzählen. Am Ende bleibt ein wohliges Gänsehautgefühl. So funktioniert intelligentes Albtraumkino in seiner subtilsten Form, voller unbequemer zwischenmenschlicher Wahrheiten. „Gone Girl“ ist komplex erzählt, aber nicht anstrengend anzuschauen, lang, aber nahezu ohne Längen, reduziert, aber fesselnd, düster, aber auch herrlich schwarzhumorig. Ein wendungsreicher Thriller auf ganz hohem Niveau.
Wertungen (ø 7.25) [?]
8.0 – Philipp Stroh
6.5 – Ines Walk
Ähnliche Filme
Prisoners
Zodiac – Die Spur des Killers
Zum Stöbern:
The Social Network 7/10 Originaltitel: The Social Network USA | 2010 | 121 Min. | FSK: ...
Factory Girl 5/10 Originaltitel: Factory Girl USA | 2006 | ca. 90 Min. | FSK: ...
Sieben 8.5/10 Originaltitel: Se7en USA | 1995 | 126 Min. | FSK: ab 16 K ...
A Million Ways to Die in the West 5/10 Originaltitel: A Million Ways to Die in the West USA | 2014 ...
Die Super Ex 6/10 Originaltitel: My Super Ex-Girlfriend USA | 2006 | ca. 96 Mi ...