Golf. Mitten ins Glück

Von Stephan @stepgeda

2015: Mit der Kampagne „Golf. Mitten ins Glück" startet der DGV eine bundesweite, dreijährige Golfergewinnungskampagne.

Jetzt sollte man sich als Golfer, derjenige der ja auch den DGV mitfinanziert, auch mal fragen dürfen ob das was gebracht hat. Der DGV hat unter Golfglueck.de extra eine Seite dafür erstellt. Die finde ich Stand 2019 auch sehr aufgeräumt und zielführend. Aber hat diese Kampagne, die nach eigenen Angaben als Golfergewinnungskampagne bezeichnet wurde, auch tatsächlich etwas gebracht?

Beim DGV findet man im Netz dazu zumindestens keine Antwort.

Die nackte Zahlen seit 2010 im Golf

Mhh, da muss man doch mal ein wenig mehr die Jahre 2011 bis 2014 mit den Jahren 2015, dem Kampagnestart bis 2018 vergleichen. Und der DGV hat diese ja auch für so wichtig gehalten um sie in die 100 Jahre Golfgeschichte mit einzupflegen. Und dort wird keine DGV Aktion in den Jahren 2011 bis 2014 genannt.

Das sind die beiden Ereignisse, die es in diesem Zeitraum in die DGV Geschichte geschafft haben:

  • 2012: Die Nationalteams des DGV gewinnen bei den Mannschafts-Weltmeisterschaften erstmals beide Edelmetall: Die Damen werden Vizeweltmeister, die Herren holen Bronze.
  • 2013: Die KRAMSKI Deutsche Golf Liga (DGL) startet am 12. Mai mit dem ersten von fünf Spieltagen.

Wenn man diese beiden 4 Jahre vergleicht, dann gewinnen wir von 2011 bis 2014 14.568 neue DGV Mitglieder und im vergleichbaren Zeitraum 4 Jahre später 2059 Mitglieder. Ok wenn man nur die 3 Jahre der Golfergewinnungskampagne vergleicht, dann sind es immerhin 4762 Mitglieder.

Da stellt sich die Frage, hat diese Golfergewinnungskampagne ihren Sinn und Zweck erfüllt? Ich sage mal über 3 Jahre betrachtet nicht wirklich.

Kleiner Ausflug sei gestattet! 2010 gab es im Schnitt 862 Mitglieder pro Anlage und in 2018 sind wir bei 880 Mitglieder im Schnitt. Wobei hier nicht unterschieden wird, welche Mitgliedschaft der Einzelne tatsächlich hat und wie viele mehr als eine Mitgliedschaft haben. Denn nur dahinter steckt doch die richtige „Wahrheit". Wenn der eine Club 20% Vollmitglieder hat und der andere 80% so entsteht da ein sehr starker finanzieller Unterschied. Damit verändern sich auch Planungssicherheit und Investitionsschutz für die Betreiber.

Golfergewinnungskampagne und das Alter der Spieler

In den Zahlen, die der DGV veröffentlicht hat geht es auch um die Altersstruktur. Und mit dieser Kampagne wollte man ja bestimmt auch mehr junge Menschen ans Tee bringen. Das ist zumindestens meine Vermutung und auch die sinnvollste weil langfristige Chance.

Golfer nach Altersgruppe

Betrachtet habe ich hier die Jahre 2014 bis 2018

Auch hier stellt sich für mich die Frage ob dieser Trend nicht für alle, die Ihr Geld mit Golf verdienen etwas bedenkenswert ist.

Denn rein rechnerisch wird 2051 das letzte Mitglied mit bis 20 Jahre, diese Altersgruppe verlassen und wenn ich dann noch 40 Jahre drauf packe, dann denke ich mal das 2100 die letzte deutsche Golfanlage ihre Tore schließt!

Stephan

Es sei denn ich schaue auf meine persönliche „Uhr" sage mir die nächsten 10 Jahre passt das schon und nach mir die „Sinnflut"! Aber ich hoffe mal der DGV sieht das anders und wird Konzepte vorstellen, die alle mit ins Boot holt.

Wenn man die nackten Zahlen vom DGV betrachtet, dann hat „Golf. Mitten ins Glück" nichts gebracht. Oder in meiner Betrachtung habe ich irgendwas übersehen! Wie seht Ihr diese Golfergewinnungskampagne?

Aber viel wichtiger ist es ja als Verband und als Golfclub die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ich kann nur weiter versuchen Menschen für den Sport im persönlichen Gespräch dazu zu begeistern es einmal zu probieren! Das werde ich auch weiterhin machen - so lange wie mir dieser Sport auch noch was bringt und Spaß macht!