So sehen die Goldstücke aus, die in Rheinzabern gefördert werden (Quelle: dpa)
Gold ist ein mystisches Metall, um das sich viele Legenden ranken. Eine ist die vom zauberhaften Schatz der Rheintöchter: das Rheingold, das in den Tiefen des gleichnamigen Flusses schlummert. Nun fördert ein Unternehmen in ebendiesem Fluss Gold – auch wenn es sich nicht um einen Teil des legendären Schatzes der Nibelungensage handelt. “Es lohnt sich”, erklärt Udo Flüchter von der Holcim-Gruppe. In ihrem südpfälzischen Kieswerk Rheinzabern fördert der Zementkonzern goldenen Rheinsand und verschmilzt diesen zu wertvollen Nuggets. Die Konkurrenz wird bereits hellhörig – im Rhein schlummern wahre Schätze.
Dabei rechtfertigt der hohe Goldpreis den großen Aufwand bei der Goldgewinnung am Rhein. Denn nach mehrfachem Sieben von Tonnen von Kies, nach Rütteln, Zentrifugieren und Waschen bleibt lediglich eine dünne Schicht goldener Sandkörner übrig. Doch in einigen Wochen kommt genug zusammen, um daraus ein Nugget von 300 Gramm zu gießen. Beim derzeit hohen Goldpreis bringt das rund 15.000 Euro in die Kasse.
“Unseren Umsatz verdienen wir aber nach wie vor mit dem Kies”, sagt Udo Flüchter. Er ist in der Holcim-Gruppe für die Region Karlsruhe verantwortlich – und damit auch für das bislang einzige deutsche Kieswerk mit der Lizenz zur Goldgewinnung. “Aber es lohnt sich schon”, fügt er hinzu. “Sonst würden wir es nicht machen.” Wie viel Gewinn am Ende dabei herausspringt, will er nicht verraten.