Goldschatz aus dem Kartoffel-Acker – In Brandenburg gefunden
Von MICHAEL SAUERBIER
Potsdam – Jahrhunderte schon ging die Sage um von einem Goldschatz in der Uckermark. Münzen aus Konstantinopel und Rom, hieß es, lägen irgendwo verscharrt im Nordosten Brandenburgs.
1500 Jahre lag der Schatz in seinem lehmigen Grab. Bis eine Gruppe von Archäologen sich auf die Suche machte …
Die Münzen (genannt Solidi) aus dem Mittelalter zeigen die Antlitze byzantinischer Kaiser, sowie des Frankenkönigs Theudebert Foto: dapd
Was sie nun fanden, ist eine Sensation: acht byzantinische Goldmünzen aus dem 5. und 6. Jahrhundert, vergraben in einem Kartoffelacker in Briesenbrow. Finanzieller Wert: etwa 57 000 Euro. Wissenschaftlicher Wert: unermesslich!
So gingen die Archäologen ans Werk: Sie werteten historische Aufzeichnungen aus. Ein Lehrer hatte 1885 200 Münzen erwähnt, die Bauern 1859 bei einer Mühle gefunden hatten. Die Archäologen machten eine Fläche von 400 mal 600 Metern aus, die sie gezielt umgruben. „Es war die Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, so Archäologe Felix Biermann – bis es plötzlich in der Tiefe golden leuchtete.
So kam der Schatz in den Acker: Um das Jahr 550 drängten die Merowinger von Gallien nach Westeuropmünzea. Thüringens König Herminafried floh nach Franken (wo er von einer Burgmauer in den Tod gestürzt wurde). „Vermutlich war eine Gruppe von Thüringern auf der Flucht”, so Biermann. Von ihrem Schatz konnten sie nichts kaufen: Die Münzen waren Statussymbol, nicht Zahlungsmittel.
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