Es muss kurz vor Weihnachten gewesen sein, als ich Dir eine sehr persönliche Geschichte aus meinem Leben erzählt habe. Eine Geschichte, die sehr viele Menschen inspiriert und motiviert hat, wie ich erfahren habe. Falls Du sie verpasst hast, kannst Du sie gerne hier (Mein Bestes Jahr - Jahresrückblick und Ziele) noch einmal nachlesen.
Der Anlass dafür war eine Blogparade zu einem neuen Work-Book für Frauen. Das Schreiben meiner Geschichte hat mir damals schon sehr viel Spaß gemacht. Es war gut, vieles zu reflektieren und ich habe von vielen Menschen, die den Blogeintrag damals gelesen haben erfahren, dass sie diese Geschichte sehr berührt hat und teilweise sogar gestärkt hat.
Als ich dann vor einigen Wochen wieder eine E-Mail in meinem Postfach fand, die auf eben diese Blogparade Bezug nahm, war für mich klar, da schreibe ich wieder mit.
Wer mich kennt, der weiß, ich bin kein Fan von Blogparaden. Am liebsten wurschtle ich alleine vor mich hin, hole mir Inspiration, wo sie mich anspringt und schreibe über das, was zu mir passt. In den letzten Wochen haben sich die Texte hier im Blog auch entsprechend gewandelt. Ich erzähle Dir immer wieder kleine Geschichten und Anekdoten aus meinem Leben, die teilweise doch in eine sehr persönliche Richtung gehen.
Heute, und das kann ich Dir jetzt schon versprechen, wird es sehr persönlich. Besser also, Du lehnst Dich gemütlich zurück, schaltest Deine Lieblingsmusik ein und kochst Dir vor dem Lesen meiner Geschichte eine große Tasse Goldene Milch. Praktisch, dass ich das Rezept dazu gleich mitgebracht habe, oder?
Was Goldene Milch ist verrate ich Dir natürlich vorher noch und was sie mit dem Thema Selbstachtung zutun hat, weißt Du spätestens am Ende des Eintrags.
Fangen wir mit dem Einfacherem an: Goldene Milch oder auch Kurkuma Latte ist ein sehr würziges und intensives Getränk, das besonders in der aryuvedischen Küche bekannt ist. Aber auch unter Heilpraktikern wird es sehr gelobt. Grundbasis ist vor allem eine ordentliche Menge Kurkuma in jeder Tasse. Deswegen heißt die „Goldene Milch” auch „Goldene Milch”. Denn die Farbe erinnert stark an Gold. Aber wenn Du Kurkuma bereits kennst, dann weißt Du das schon. Und Du weißt dann sicher auch, welche tollen Eigenschaften Kurkuma nachgesagt werden. Kurkuma soll sogar so toll sein, dass wir die Superknolle am besten in jedem Essen verzehren sollten, denn unter anderem wird Kurkuma auch eine krebsvorbeugende Wirkung nachgesagt. Du kennst mich ja schon ein bisschen und weißt, was ich generell von solchen Aussagen halte. Ich bin skeptisch, allerdings durchaus aufgeschlossen und wenn mir eine Sache schmeckt, dann umso besser. In der Gewürzmischung für Goldene Milch ist auch eine ordentliche Portion Ingwer, Pfeffer, Zimt und Muskat. Das allein macht es für mich richtig interessant. Kurzum Goldene Milch war für mich auf den ersten Blick ein richtiger Seelenwärmer. Perfekt für einen regnerischen Tag, wenn man einen echt miesen Arbeitstag hinter sich hat oder man einfach ein bisschen mehr Feuer unter dem Allerwertesten und Energie braucht. Ein toller Engery-Drink aus der gesunden Kaffeetasse!
Ich bin also so überzeugt davon, dass ich nicht drum herum komme, Dir das Rezept für meine Gewürzmischung für Goldene Milch hier zu lassen.
Ich empfehle Dir Hafermilch zu nehmen. Die schmeckt super und die kannst Du auch ganz einfach selbst machen. Schau mal: {Handmade} Oat MilkGoldene Milch
Für eine Dose voll Kurkuma Latte Pulver brauchst Du:
55g gemahlenes Kurkumapulver
15g getrockneter und gemahlener Ingwer
8g gemahlener Zimt
8g gemahlener schwarzer Pfeffer
8g gemahlener Kardamom
Eine ordentliche Prise Muskatnuss
Ich habe für meine Mischung alle Zutaten, bis auf das Kurkumapulver frisch im Mulit-Zerkleinerer gemahlen. Das klappt aber auch super in der Kaffee- oder Gewürzmühle. Ich finde so kommen die Aromen am besten zur Geltung.
Für Goldene Milch gibst Du nun einen Teelöffel der Gewürzmischung in eine Pflanzenmilch und lässt alles einmal zusammen aufkochen. Schon fertig.
Hast Du nun Deine Tasse Goldene Milch vor Dir stehen? Die Lieblingsmusik ist aufgelegt und Du hast es schön gemütlich? Falls nicht ist das jetzt die letzte Möglichkeit, um das nachzuholen.
Ich hatte also in der Blogparade, von der ich Dir eingangs erzählt habe das Thema “Selbstachtung”. Wohlgemerkt selbst ausgesucht. Mit gutem Grund, weil ich mir schon sehr lange einmal Gedanken machen wollte, was das eigentlich für mich heißt, was für mich dazu gehört und wie das, was ich mir dazu denke anderen Frauen helfen könnte. Ich rede hier bewusst von Frauen, weil ich vermute, dass der Anteil der Männer, die ein Problem mit ihrer eigenen Selbstachtung haben eher gering ist. In der Damenwelt ist das schon ein bisschen anders. Zumindest ist so meine Erfahrung. Ich freue mich hierzu gerne über andere Meinungen.
Wir Frauen stellen unser Licht gerne mal unter den Scheffel. Da mögen wir so selbstbewusst sein, wie wir wollen. Jede von uns kennt die Momente der Selbstzweifel, des nicht Wissens wohin mit unseren Gedanken, der Grübeleien, ob dieses oder jenes nun das Richtige ist oder ob wir dieses oder jenes wirklich tun sollen. Jede kennt das Gefühl, sich selbst optimieren zu wollen.
Ich nehme mich hier keinesfalls aus. Ich gehöre seit ich denken kann zu der Sorte Grübler, die auch gerne mal Dinge kaputt denken oder Momente durch Gedanken und Zweifel zerstören. Ich bin skeptisch, misstrauisch gegenüber allem Neuen. Wenn ich jemanden kennenlerne, der einfach nur nett ist, vermute ich sofort, ich werde - entschuldige den Ausdruck - verarscht. Und jetzt kommt das verrückte an der ganzen Sache:
Gleichzeitig bin ich kein Kind von Traurigkeit. Ich lache viel. Ich lache laut und ich koste diese glücklichen Momente aus. Freue mich an meinem Lebensglück und gehe auf andere Menschen wahnsinnig offen zu, wenn das aufeinander Zugehen von mir aus geht. Verrückt nicht wahr?
Verrückt, weil ich selbst genau diese Offenheit von anderen sehr misstrauisch bewerte.
Ich vermute den Grund für dieses Verhalten, Du ahnst es wahrscheinlich schon, in meiner Selbstachtung.
Ich bin ein sehr selbstbewusster Mensch. Kann ohne Weiteres für mich einstehen. Ich weiß mittlerweile, was ich kann, wo meine Talente liegen, wo meine Stärken sind und ich weiß all das auch einzusetzen. Ich kenne wiederum auch meine Schwächen und wahrscheinlich ist das hier genau der Knackpunkt. Denn Schwächen, wer hat die schon gerne? Die würden wir alle doch am liebsten irgendwie wegoptimieren. Wir arbeiten also wie die Verrückten daran, unsere Schwächen abzulegen oder sie zumindest zu verstecken.
Das Schlimme daran ist meistens, dass es uns selten gelingt und wir, während wir mächtig damit beschäftigt sind, an unseren Schwächen herumzudoktern, gar nicht mitbekommen, dass sie genauso zu uns gehören wie unsere Stärken. Unsere Schwächen machen uns genauso aus, wie unsere Stärken.
Wusstest Du zum Beispiel, dass wir anderen Menschen wesentlich menschlicher und sympathischer erscheinen, wenn sie uns mit unseren Schwächen kennenlernen? Warum stehen wir also nicht einfach dazu?
Den Mut aufzubringen und zu sagen: „Schaut her, das hier sind meine Schwächen, ich kann sie nicht ändern und ich werde sie nicht ändern, denn sie sind ein Teil dessen, was mich als Mensch ausmacht”, das ist richtig schwer.
Auch mir gelingt das nicht immer. Zum Glück kenne ich meine Schwächen und lerne immer besser zu ihnen zu stehen, statt mich selbst damit runterzumachen, wenn ich damit mal wieder ins Fettnäpfchen getreten bin oder nicht den Vorstellungen einer anderen Person entsprochen habe.
Du willst ein Beispiel? Das kannst Du haben.
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch.
Eine Eigenschaft, die manche als sehr positiv sehen und die anderen schlichtweg überfordert. Wenn ich sage emotionaler Mensch meine ich damit, mich nehmen sehr viele Dinge, die ich aus meiner Umwelt erfahre sehr mit. Wenn mich etwas emotional bedrückt trage ich das im Gesicht. Man sieht mir das an. Sofort. Ich kann das nicht verstecken. Fragst Du mich dann, was los ist, kann es sein, dass ich Dir dann die ganze - und ich meine wirklich die ganze! - Geschichte erzähle.
So verarbeite ich Dinge. Je nachdem wie traurig oder wütend ich bin, weine ich dann auch. Nicht ein paar Tränchen, nein, manchmal, sitze ich noch Tage danach im Auto, mit dem Gedanken daran im Kopf und die Tränen kullern unaufhaltsam.
Verstörend, wenn das morgens um 7 ist und die Kollegen sich wochenlang fragen, warum ich so seltsam aussehe.
Genauso trage ich aber auch nach außen, wenn ich sehr glücklich und zufrieden bin. Dann bin ich laut, euphorisch, verfalle in einen Redefluss der seinesgleichen sucht. Auf gut deutsch: Ich quatsche gerne. Aber das sollte Dir spätestens nach diesen 1240 Wörtern aufgefallen sein. Das besondere live ist: Ich kann mich wunderbar in Geschichten hineinsteigern, falle manchmal - ich weiß, sehr unhöflich!! - ins Wort, weil ich das Gefühl habe, dass das, was ich sagen möchte jetzt genau dazu passt. Furchtbar nervig, oder?
Tja. Das ist eine Schwäche von mir. Ich bin laut und eine Quasselstrippe ohne Ende.
Das Schöne daran: Ich kenne meine Schwäche und habe in den letzten Jahren versucht, sie zu etwas Positiven zu machen oder sie so zumindest zu sehen. Ich habe begonnen, meine Schwächen zu akzeptieren und dazu offen und laut zu stehen.So wie ich nunmal bin
Und damit ist der erste Schritt getan in Richtung innere Zufriedenheit und Selbstachtung.
Ich möchte meine Art mittlerweile gar nicht mehr ändern. Denn so oft, habe ich mit einer meiner Geschichten einem anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Viel zu oft hat mein lautes Lachen und meine Euphorie eine Welle der guten Laune in meinem Gegenüber ausgelöst. Ist das wirklich noch eine Schwäche? Sag’ es mir selbst…
Was meine Skepsis gegenüber Menschen betrifft. Ich sage mal so… ich arbeite noch daran diesen Charakterzug zu akzeptieren. Ich kenne den Grund dafür. Und der liegt schlicht und ergreifend darin, dass ich in meinem Leben nicht oft genug inne gehalten habe und auf meine innere Stimme gehört habe. Im Normalfall liegt unser Bauch nämlich, gerade in zwischenmenschlichen Dingen, goldrichtig. Sobald wir aber zuviel Grübeln, wird es schwierig.
Ich vermute, dass man das aber lernen kann. Inne halten, die Gedanken fließen zu lassen und dann zu entscheiden, was richtig für einen selbst ist und zu erkennen, ob wir uns in manchen Situationen nicht einfach nur selbst verrückt gemacht haben und alles eigentlich ganz anders ist.
Inne halten und Dinge einfach einmal auf einen zukommen lassen. Sich nicht verstellen, sein wie man ist. Ohne zu Grübeln, einfach aus dem Bauch heraus, das zu tun, was einem gerade jetzt richtig erscheinen. Auch für mich ist das noch eine Aufgabe.
Dennoch finde ich dass, das eine bessere und gesündere Wahl ist, als sich selbst zu verstecken und jemand zu sein, der man nicht ist.
Und genau das macht für mich Selbstachtung aus: Auf das zu hören, was man braucht und wer man ist, ganz egal, was die Umwelt denkt. Das andauernde Ratsuchen bei Freunden mag zwar helfen, andere Perspektiven aufgezeigt zu bekommen, schlussendlich, solltest Du jedoch immer auf Dich selbst hören. Denn das ist es, was Dich auf Dauer zufrieden macht.
Es wird also Zeit inne zu halten. Auf die innere Stimme zu hören. Die Augen zu zu machen und sich zu fragen:
Was brauche ich? Was will ich? Was sind meine Schwächen und warum machen sie einen besseren, menschlicheren, sympathischeren Menschen aus mir?
Vertrau Dir ein bisschen. Du weißt schon was Du brauchst. Achte Dich selbst!
Was hat das nun aber mit Goldener Milch zutun? Die aryuvedische Lehre aus der dieses Rezept auch stammt, legt besonders viel wert auf Meditation und innere Ruhe. Zwei Dinge, die meiner Meinung nach nur mit der nötigen Achtung vor sich selbst funktionieren können. Klingt logisch, oder?
Ich freue mich auf Deine Meinung zum Thema!
An dieser Stelle bleibt mir nun noch ein großes Dankeschön an Doris Fuentes und Tanja Rörsch auszusprechen. Die diese Blogparade anlässlich Doris’ neuen Buch “Seelengeflüster - Träum ich, oder erzählst du noch?” ins Leben gerufen haben.
Danke für die schöne Möglichkeit sich selbst ein wenig besser kennen zu lernen. Manchem helfen dabei Bücher, so wie Doris’ Roman, manchem, wie mir gibt alleine die Teilnahme an einer solchen Aktion den nötigen Auftrieb, sich mit einigem auseinander zu setzen.
Und wieder einmal stelle ich fest, wie schon nach der letzten Blogparade. Manchmal muss man einfach Scheuklappen aufsetzen. Egal was andere denken.
Einfach machen.
Übrigens kannst Du andere wundervolle Stories von Frauen im Rahmen dieser Blogparade bei Monica von http://minime.life und http://sissitanztimregen.de
lesen.