Neulich bin ich durch Zufall an ein paar köstliche Quitten geraten.Meine Arbeitskollegin hatte von einer Bekannten einige wunderbare Exemplare geschenkt bekommen (Akuter Quittenüberschuss im Garten) und gab mir einige Früchte ab.
Für mich eine absolute Premiere & ich musste erstmal in einigen meiner schlauen Bücher nachlesen.Quitten sind klassische Herbstfrüchte. Reife Früchte bekommt man von Oktober bis November. Zum Rohverzehr ist diese Frucht nicht geeignet, da sie zum einen auch im reifen Zustand recht hart ist und sich zum anderen ihr voller Geschmack erst nach dem Kochen voll entfaltet (im rohen Zustand schmeckt sie eher bitter). Unvergleichlich jedoch ist aber ihr Duft. Eine kleine Schale voll Quitten im Flur oder Wohnzimmer und ihr habt den besten Herbstduft im Haus.
Nigel Slater schreibt in seinem Buch: "Die Quitte ist eine Frucht, die, sobald sie gekocht wird, eine unvergleichliche Subtilität aufweist, die leise Anklänge an Honig und Rosen erahnen lässt." (Nigel Slater (2013): Tender. Obst - Vom Apfel bis zur Weintraube. Köln: DuMont Buchverlag, S. 435)
Das verheißt also schon eine ganze Menge.
Wichtig ist noch zu wissen, das die Schale der Quitte recht pelzig ist. Sie sollte daher abgeschält werden. Einige Köche reiben die Schale aber auch mit einem groben Küchentuch gründlich ab.
Nun erstmal genug Quitten-Theorie.Ich habe meine aller ersten Quitten zu einer Art Kompott gekocht und die Früchte dann mit einer knusprigen Streuselmasse überbacken.
Mein Resultat: Den Anflug von Honig und Rose kann ich bestätigen. Der Quittengeschmack erinnert leicht an Birne, aber es schmeckt irgendwie auch kräftiger und nicht so süß. Mein Interesse hat die Quitte auf jeden Fall geweckt und ich werde weitere Rezepte mit ihr ausprobieren.
Weiche, duftende Quitten mit Knusperstreuseln:Für 2-3 Portionen:2 Zitronen oder Limetten, ausgepresst2 Quitten30 g Butter100 g Zuckerca. 500-600 ml Wasser
Für die knusper, knusper, Knäuschen-Knusperstreusel:75 g Mehl70 g kalte Butter40 g Semmelbrösel (Zombie Nr. 1 - was es damit auf sich hat, könnt ihr ganz unten nachlesen)60-70 g brauner Zucker (Zombie Nr. 2)40 g geriebene Haselnusskerne oder Mandeln (Zombie Nr. 3)3TL Wasser
wie es geht:Backofen auf 180 Grad vorheizen. Bevor die Quitten gleich geschält und geschnitten werden, fülle ich in eine große Schüssel ca. 500 ml kaltes Wasser und gebe den ausgepressten Zitronensaft dazu. Die geschnittenen Quitten lege ich dann sofort in das Zitronenwasser, da sie ansonsten blitzschnell braun anlaufen.
Die Quitten nun also schälen, entkernen, in nicht zu dünne Spalten schneiden und sofort in das Zitronenwasser legen. Verwendet beim schneiden der Früchte unbedingt ein scharfes Messer, da Quitten von Natur aus sehr harte Früchtchen sind - auch wenn sie reif sind.
Nun die Butter in einer hohen Pfanne (mit Deckel) oder einem Topf erhitzen. Wenn die Butter vollständig geschmolzen ist, gebe ich den Zucker hinzu und lasse das Ganze kurz an-karamellisieren. Jetzt hebe ich die Quitten aus dem Zitronenwasser, gebe sie in die Pfanne und lasse sie kurz im Zucker-Karamell ziehen. Das Ganze wird nun vorsichtig mit dem Zitronenwasser aufgegossen. Die Quittenspalten sollten fast vollständig mit Flüssigkeit bedeckt sein. Die Quitten lasse ich nun für etwa 20 Minuten bei hoher Hitze mit geschlossenem Deckel garen, bis sie schön weich sind.
So riecht für mich der Herbst: der Duft von Butter-Zucker-Karamell, eine leichte Zitrusnote und der unvergleichliche Quittenduft.
Wenn die Quitten weich genug sind, hat sich ihr hellgelbes Fruchtfleisch in einen tieferen Goldton verwandelt.
Die goldenen Quittenspalten lege ich nun dicht an dicht in 2 kleine Tarteförmchen, man kann aber auch mit einer etwas größeren Auflaufform arbeiten.
Für die Knusperstreusel gebe ich Mehl in eine Schüssel und füge die kalte, gewürfelte Butter hinzu. Das Ganze mit den Fingern verkneten. Jetzt die Semmelbrösel, braunen Zucker und die geriebenen Haselnüsse zugeben. Außerdem spritze ich noch 3 TL Wasser über die Masse. Das Ganze nun mit den Fingern zu Streuseln verarbeiten.
Die Knusperstreusel werden jetzt gleichmäßig auf den Quitten verteilt. Das Ganze wandert nun für ca. 20-25 Minuten in den Ofen. Wenn die Knusperkruste eine goldbraune Farbe annimmt ist die kleine Herbstleckerei fertig.
Schmeckt am besten lauwarm, mit einem Klacks Sahne und geraspelter Schokolade.
Was es mit den "Zombies" auf sich hat:Kristina von 2 Herde ist ihren Zombies im Vorratsschrank auf die Schliche gekommen. Sprich, eingekaufte Lebensmittel die dann irgendwie in der hinteren Ecke des Schranks verschwinden und erst dann wieder auftauchen, wenn man sich mal wieder eine etwas detailliertere Küchenreinigung/Schrankinspektion vornimmt.
Auch ich muss gestehen, bin vor dieser Gefahr nicht gebannt, doch dank Kristinas-Event habe ich mir vorgenommen, wenigstens einige Zombies mutig zu verbacken. :)
Mein brauner Zucker hat mittlerweile schon einen Umzug hinter sich und ist somit ein ziemlich großer Zombie. Gedacht war er eigentlich mal für Caipirinha... aber eine Flasche Wein zu öffnen ist irgendwie doch immer bequemer :) Ich bin nun endlich mal auf die glorreiche Idee gekommen, den Zucker zum Backen zu verwenden und ihn damit baldig aufzubrauchen (Weihnachtsbäckerei steht ja auch fast schon wieder vor der Tür).
Apropos Weihnachtsbäckerei - es ist jedes Jahr das selbe, ich kaufe Unmengen gemahlener Nüsse ein um dann festzustellen, dass ich doch noch welche übrig hatte... somit sammelt sich eine angerissene Tüte an die andere... ist mir sehr peinlich und ich gelobe hier starke Besserung, deshalb habe ich meine Streusel auch gleich damit ergänzt! Semmelbrösel erleiden bei mir übrigens ein ähnliches Schicksal. Einmal gekauft - und (fast) nie mehr gebraucht.
Für mich eine absolute Premiere & ich musste erstmal in einigen meiner schlauen Bücher nachlesen.Quitten sind klassische Herbstfrüchte. Reife Früchte bekommt man von Oktober bis November. Zum Rohverzehr ist diese Frucht nicht geeignet, da sie zum einen auch im reifen Zustand recht hart ist und sich zum anderen ihr voller Geschmack erst nach dem Kochen voll entfaltet (im rohen Zustand schmeckt sie eher bitter). Unvergleichlich jedoch ist aber ihr Duft. Eine kleine Schale voll Quitten im Flur oder Wohnzimmer und ihr habt den besten Herbstduft im Haus.
Nigel Slater schreibt in seinem Buch: "Die Quitte ist eine Frucht, die, sobald sie gekocht wird, eine unvergleichliche Subtilität aufweist, die leise Anklänge an Honig und Rosen erahnen lässt." (Nigel Slater (2013): Tender. Obst - Vom Apfel bis zur Weintraube. Köln: DuMont Buchverlag, S. 435)
Das verheißt also schon eine ganze Menge.
Wichtig ist noch zu wissen, das die Schale der Quitte recht pelzig ist. Sie sollte daher abgeschält werden. Einige Köche reiben die Schale aber auch mit einem groben Küchentuch gründlich ab.
Nun erstmal genug Quitten-Theorie.Ich habe meine aller ersten Quitten zu einer Art Kompott gekocht und die Früchte dann mit einer knusprigen Streuselmasse überbacken.
Mein Resultat: Den Anflug von Honig und Rose kann ich bestätigen. Der Quittengeschmack erinnert leicht an Birne, aber es schmeckt irgendwie auch kräftiger und nicht so süß. Mein Interesse hat die Quitte auf jeden Fall geweckt und ich werde weitere Rezepte mit ihr ausprobieren.
Weiche, duftende Quitten mit Knusperstreuseln:Für 2-3 Portionen:2 Zitronen oder Limetten, ausgepresst2 Quitten30 g Butter100 g Zuckerca. 500-600 ml Wasser
Für die knusper, knusper, Knäuschen-Knusperstreusel:75 g Mehl70 g kalte Butter40 g Semmelbrösel (Zombie Nr. 1 - was es damit auf sich hat, könnt ihr ganz unten nachlesen)60-70 g brauner Zucker (Zombie Nr. 2)40 g geriebene Haselnusskerne oder Mandeln (Zombie Nr. 3)3TL Wasser
wie es geht:Backofen auf 180 Grad vorheizen. Bevor die Quitten gleich geschält und geschnitten werden, fülle ich in eine große Schüssel ca. 500 ml kaltes Wasser und gebe den ausgepressten Zitronensaft dazu. Die geschnittenen Quitten lege ich dann sofort in das Zitronenwasser, da sie ansonsten blitzschnell braun anlaufen.
Die Quitten nun also schälen, entkernen, in nicht zu dünne Spalten schneiden und sofort in das Zitronenwasser legen. Verwendet beim schneiden der Früchte unbedingt ein scharfes Messer, da Quitten von Natur aus sehr harte Früchtchen sind - auch wenn sie reif sind.
Nun die Butter in einer hohen Pfanne (mit Deckel) oder einem Topf erhitzen. Wenn die Butter vollständig geschmolzen ist, gebe ich den Zucker hinzu und lasse das Ganze kurz an-karamellisieren. Jetzt hebe ich die Quitten aus dem Zitronenwasser, gebe sie in die Pfanne und lasse sie kurz im Zucker-Karamell ziehen. Das Ganze wird nun vorsichtig mit dem Zitronenwasser aufgegossen. Die Quittenspalten sollten fast vollständig mit Flüssigkeit bedeckt sein. Die Quitten lasse ich nun für etwa 20 Minuten bei hoher Hitze mit geschlossenem Deckel garen, bis sie schön weich sind.
So riecht für mich der Herbst: der Duft von Butter-Zucker-Karamell, eine leichte Zitrusnote und der unvergleichliche Quittenduft.
Wenn die Quitten weich genug sind, hat sich ihr hellgelbes Fruchtfleisch in einen tieferen Goldton verwandelt.
Die goldenen Quittenspalten lege ich nun dicht an dicht in 2 kleine Tarteförmchen, man kann aber auch mit einer etwas größeren Auflaufform arbeiten.
Für die Knusperstreusel gebe ich Mehl in eine Schüssel und füge die kalte, gewürfelte Butter hinzu. Das Ganze mit den Fingern verkneten. Jetzt die Semmelbrösel, braunen Zucker und die geriebenen Haselnüsse zugeben. Außerdem spritze ich noch 3 TL Wasser über die Masse. Das Ganze nun mit den Fingern zu Streuseln verarbeiten.
Die Knusperstreusel werden jetzt gleichmäßig auf den Quitten verteilt. Das Ganze wandert nun für ca. 20-25 Minuten in den Ofen. Wenn die Knusperkruste eine goldbraune Farbe annimmt ist die kleine Herbstleckerei fertig.
Schmeckt am besten lauwarm, mit einem Klacks Sahne und geraspelter Schokolade.
Was es mit den "Zombies" auf sich hat:Kristina von 2 Herde ist ihren Zombies im Vorratsschrank auf die Schliche gekommen. Sprich, eingekaufte Lebensmittel die dann irgendwie in der hinteren Ecke des Schranks verschwinden und erst dann wieder auftauchen, wenn man sich mal wieder eine etwas detailliertere Küchenreinigung/Schrankinspektion vornimmt.
Auch ich muss gestehen, bin vor dieser Gefahr nicht gebannt, doch dank Kristinas-Event habe ich mir vorgenommen, wenigstens einige Zombies mutig zu verbacken. :)
Mein brauner Zucker hat mittlerweile schon einen Umzug hinter sich und ist somit ein ziemlich großer Zombie. Gedacht war er eigentlich mal für Caipirinha... aber eine Flasche Wein zu öffnen ist irgendwie doch immer bequemer :) Ich bin nun endlich mal auf die glorreiche Idee gekommen, den Zucker zum Backen zu verwenden und ihn damit baldig aufzubrauchen (Weihnachtsbäckerei steht ja auch fast schon wieder vor der Tür).
Apropos Weihnachtsbäckerei - es ist jedes Jahr das selbe, ich kaufe Unmengen gemahlener Nüsse ein um dann festzustellen, dass ich doch noch welche übrig hatte... somit sammelt sich eine angerissene Tüte an die andere... ist mir sehr peinlich und ich gelobe hier starke Besserung, deshalb habe ich meine Streusel auch gleich damit ergänzt! Semmelbrösel erleiden bei mir übrigens ein ähnliches Schicksal. Einmal gekauft - und (fast) nie mehr gebraucht.