Die Golden Circle Tour ist wahrscheinlich die Tour auf Island, auf der jeder Reisende einmal gewesen ist.
Nicht verwunderlich, schließlich sieht man innerhalb kürzester Zeit einige der interessantesten und bedeutensten Ecken, die das Land zu bieten hat.
Sei es nun Þingvellir, welches nach dem Griechischen und Römischen, zu den ältesten Parlamenten der Welt zählt. Dort driften die amerikanische und europäische Kontinentalplatte immer weiter auseinander. Oder Strokkur, der Geysir, der mit seiner meterhohen, 80°C heißen Wassersäule fasziniert. Und zuletzt dem Gullfoss, dem goldenen Wasserfall, der zu einem der beeindruckensten Islands zählt.
Ich würde mal behaupten, dass die Landschaft, die man auf dem Weg zu den genannten Highlights durchquert, bereits ihren eigenen Reiz ausmacht und tief beeindruckt. Dabei ist es eigentlich von Vorteil, wenn man nicht selber fährt. An einem kurzen Herbsttag in Island will man ja möglichst viel bei Tageslicht sehen. Hält man aber ständig an, weil sich vor einem wieder ein grandioses Fotomotiv befindet, könnte dieses Unterfangen etwas schwer werden.
Ja, ich war auf einer der touristischsten Touren Islands und habe es nicht bereut.
Erster Halt: Þingvellir
Wie auch schon auf meiner Südküsten-Tour, war ich mit einer kleinen Gruppe unterwegs und fand dies ganz angenehm. Ein Punkt, der mich an solchen Touren aber immer wieder stört ist der, dass man nicht sein eigenes Tempo gehen kann. So hatte ich weder Zeit zwischen den Kontinentalplatten zu spazieren, noch mir das Parlamentsgebäude von Nahem anzusehen. Dafür hat uns der Guide allerdings an eine Stelle des Þingvallavatn gefahren, wo das Quellwasser empor sprudelte. Mit Bechern bewaffnet, hat er jedem von uns einen befüllt und zum probieren gereicht. Laut seinen Aussagen, war dieses Wasser 10000 Jahre alt und kam an der Stelle nach all diesen Jahren zum ersten Mal wieder an die Oberfläche. Die Frage, ob es geschmeckt hat, erübrigt sich, glaube ich.
Und ruhig ist es dort!
2. Halt: Strokkur/ Geysir
Strokkur in all its glory. Wobei ich sagen muss, dass es wesentlich cooler aussieht, wenn der Geysir sich kurz vor dem Ausbruch befindet. Was das Bild ein wenig stört, sind die ganzen Absperrungen, aber scheinbar sind diese wohl nötig.
3. Halt: Gullfoss
Ich gebe offen zu, dass ich an dem Tag ein wenig zum Weichei mutiert bin. Eine Viertelstunde ein Schaf während des Schafabtriebs, ohne Handschuhe im Polarwind mitten auf einem Berg festzuhalten war kein Problem für mich, aber immer mal wieder für eine Sehenswürdigkeit aus dem Auto zu steigen an dem Tag scheinbar wohl.
Es waren -3°C mit einem so heftigen Wind, dass es sich wesentlich kälter anfühlte und ich mich zum Schluss überwinden musste, überhaupt auszusteigen. Aber es hat sich natürlich gelohnt. Der Gullfoss ist der größte Wasserfall, den ich bisher gesehen habe.
Ein weiterer Punkt, wofür sich das Aussteigen gelohnt hat, ist die Kjötsúpa, die es dort gibt (Mit Refill, meine Damen und Herren!!!).
Mein Fazit: Wenn ich mich jetzt für die Südküsten-Tour oder die Golden Circle Tour entscheiden müsste, würde ich lieber wieder in den Süden gehen. Als ich aber mit Leuten in meinem Hostel in Reykjavik über die 2 Touren gesprochen habe, waren alle von der Circle Tour hin und weg und es war ihr Favorit. Somit muss wohl jeder, wie bei allem, schauen, was einem besser gefällt. Mir hat die Kombination aus Wasserfällen, Strand und Meer, Bergen und Vulkanen, sowie dem Besuch des Gletschers Sólheimajökull besser gefallen.
(Der Reisezeitraum war Anfang/ Mitte November.)
Warst du schon auf einer der Touren, ob mit Guide oder mit dem Mietwagen? Welche ist dein Favorit und warum?
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