Goethe-Institut München: Visionen

Von Thomas_robbin

Der Fotograf Juri Gottschall hat mit großem Aufwand im analogen Großformat sämtliche öffentlich zugänglichen Parkhäuser in München fotografiert, denn er geht davon aus, dass viele dieser Einrichtungen künftig aus dem Stadtbild verschwinden werden. Im Rahmen der Gemeinschaftsausstellung „Visionen“ zeigt das Münchener Goethe-Institut ab 15. Mai 2014 eine Auswahl aus Gottschalls Parkhaus-Serie. Mehr zum Fotografen Juri Gottschall im Blog-Artikel vom 10. Juni 2013.

Ausstellungsbeschreibung

Der Fotograf Juri Gottschall hat im letzten halben Jahr sämtliche öffentlich zugängliche Parkhäuser in München fotografiert. Die Bilder, die mit großem Aufwand im analogen Großformat entstanden, bewahren diese architektonischen Sonderlinge für die Zukunft. “Ich glaube, dass das Phänomen “Parkhaus” in Innenstädten langsam ausstirbt”, so der Fotograf. Tatsächlich werden Autos zunehmend aus den Städten verbannt und die prominenten Lagen der alten Parkhäuser aus den Sechzigerjahren, werden zunehmend in Geschäftsflächen umgewandelt. Dabei bergen diese Gebäude viel Schönheit, wecken Sehnsüchte und zeigen durch ihre Größe und Fläche viel Freiheit und Platz inmitten eng bebauter Städte. Außerdem bieten sie häufig von ihren Dächern einen schöneren Blick auf die Stadt als viele bekannte Aussichtspunkte.

Im Rahmen der Ausstellung “VISIONEN” zeigt das Goethe-Institut eine Auswahl aus Gottschalls Parkhaus-Serie in großformatigen Abzügen. Die Fotos bilden die Bauten ohne ihre eigentliche Funktion, die parkenden Autos, ab. Wenn überhaupt sind nur einzelne Autos zu sehen. Der Fotograf vermag dadurch – und auch durch die strengen und sehr ausgewogenen Kompositionen – die Schönheit dieser Gebäude auf ihre Essenz zu reduzieren. So wirken die ausgestellten Bilder wie Szenenfotos aus Filmen, die gar nicht existieren. Sie könnten durch ihre Dramatik Geschichten erzählen, die sich der Betrachter selbst dazu ausdenkt und bieten zugleich immer wieder einen besonderen Blick auf München und seine klassischen Bauten.

Zeitgleich werden im Goethe-Institut auch Fotoarbeiten von Rosanna Graf und Alex Jesipow ausgestellt.

Juri Gottschall lebt als freier Fotograf in München. Er arbeitet unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, den BDA, die Bundesstiftung für Baukultur und anderen Medien in Deutschland. Seine Arbeiten wurden zweimal in Folge mit dem Bayerischen Pressefotopreis ausgezeichnet, außerdem wurde eine seiner Serien beim internationalen Architekturfotopreis mit einer Anerkennung bedacht. Im vergangenen Jahr nahm er an der Ausstellung “The Art of Photography” in San Diego teil, die in einem internationalen Wettbewerb entschieden wurde.

Quelle: muenchenarchitektur.com

Wann und wo

Goethe-Institut München
Sonnenstraße 25
80331 München

16. Mai bis 31. Juli 2014

Eröffnung am 15. Mai um 18:00 Uhr
Begrüßung: Sophie Engel, stellvertretende Institutsleiterin
Einführung: Gudrun Bouchard, Kuratorin