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In seinem neuesten Rundschreiben am heutigen 06.01.2011 beschäftigt sich Bernd Rosin-Lampertius, Geschäftsührer der Gesundheitshandwerk Orthopädieschuhtechnik (GO) GmbH mit dem Verhältnis zwischen den Krankenkassen und den Kliniken und zeigt, dass hier durchaus auch Risiken für andere Bereiche im Gesundheitswesen bestehen; den lesenswerten Artikel dokumentiere ich nachfolgend:
Falschabrechnungen und Nutzenbewertung
Kassen nehmen sich die Kliniken vor
Zu Jahresbeginn scheinen nun die Krankenhäuser in den Focus der Krankenkassen geraten zu sein. Das ist in gewisser Weise auch normal, denn schließlich handelt es sich dabei um den größten Ausgabenblock in der gesetzlichen Krankenversicherung. Etwa jeder dritte Beitrags-Euro wird dort umgesetzt. Auslöser für die Aktivitäten der Kassenseite sind die erheblichen Falschabrechnungen der Kliniken, meist zu deren Gunsten. Nach Angaben des GKV-Spitzenverbands haben sich 43% der Klinikabrechnungen im Jahr 2009 als zu hoch erwiesen. Die Barmer GEK spricht sogar von einer Quote von 51%, ausgehend von Prüfungen in Berlin und Brandenburg. Zu Sanktionen bei den falschabrechnenden Kliniken führt dies aber nicht, außer dass die Differenz zurückerstattet werden muss.
Da fragt man sich natürlich, wie das sein kann, wenn zugleich in bestimmten Hilfsmittelverträgen für Nichtigkeiten Vertragsstrafen vorgesehen sind.
Interessant wird der Vorstoß der Kassen aber durch die Verbindung der Abrechnungsproblematik mit der Forderung nach einer Nutzenbewertung von Behandlungsmethoden. „An vielen Stellen werden an Krankenhäusern neue Methoden eingesetzt, die nicht erprobt sind und über die es keine Studien gibt. Hier muss ein Umdenken stattfinden“, so die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, nach „Spiegel-online“.
Diese Aussage könnte sich jedoch für die Kassen noch als Bumerang herausstellen, da es eine nicht unerhebliche Anzahl von durch Studien abgesicherte Methoden gibt, die kassenseitig aus dem Leistungskatalog gestrichen oder zurückgedrängt wurden.
Auch wenn noch nicht feststeht, wohin sich die Diskussion entwickelt, sollte die Orthopädie-Schuhtechnik gewappnet sein, auf zunehmende Forderungen in Richtung Nutzenbewertung überzeugend reagieren zu können.