Am Abend des 12.05.2016 fand im Coliseo Balear in Palma de Mallorca das Finale zu „Germany’s Next Top Model“ (GNTM by Heidi Klum) statt. Der Besucherandrang hielt sich in Grenzen, sicherlich auch wegen des reglementierten Kartenkontingents. Hatte man seitens der Veranstalter doch Sicherheitsbedenken? Wollte man auf „Nummer sicher“ gehen?
Nach einer eher lapidaren „Sicherheitskontrolle“ – es wurde lediglich ein schneller Blick auf unsere Ausrüstung geworfen – eine persönliche Kontrolle wurde erst gar nicht vorgenommen – konnten wir als Fotografen in den dafür vorgesehenen Bereich und unsere Plätze einnehmen. So viel als erstes: ich habe selten so schlechte, nein, nennen wir es beim Namen, beschissene Presseplätze erlebt wie hier in der Stierkampfarena. Die Sicht war zum Teil durch Beleuchtungstürme verstellt, ein Blick auf die Bühne war nur von der Seite aus möglich.
Die besseren Plätze im Innenraum waren für „Fanclubs“ und Pseudo-Promis vorbehalten, „echte Promis“ waren sowieso keine anwesend. Die Enttäuschung und der Unmut war bei allen Fotografen spürbar. Fing ja schon mal super an 😉
Dazu kamen einige Reglementierungen, die ich nur mal am Rande erwähnen möchte: Wollte / musste man den Innenbereich verlassen, um beispielsweise die Toilette aufzusuchen musste man das „ohne seine Kameraausrüstung“ tun, einer der vielen Ordnungskräfte wies mich darauf hin, mit dem Satz „Fotos nur in der Arena und von den zugewiesen Plätzen aus“. Ja, was glaubt der denn? Dass man seine teure Fotoausrüstung einfach so liegen lässt? „Voll der Spacko“, kam es mir in den Sinn, konnte das Aussprechen des Gedankens aber so gerade noch verhindern. So war es denn zum Beispiel auch nicht verwunderlich dass alle Raucher trotz des Rauchverbots dennoch ungeniert „pafften“. Super organisiert, Planung erfolgreich umgesetzt.
Genug gelästert, jetzt zur eigentlich Show, im wahrsten Sinne des Wortes. Wie die „Headline“ es ja schon vermuten lässt, ich fand es eher „ärmlich“, denn von echter Show war das Event um Längen entfernt. Heidi Klum bemühte sich mit ihrer „Micky-Maus-Stimme“ den Text fehlerfrei vom Teleprompter abzulesen, ihre Kollegen Thomas Hayo und Michael Michalsky waren eher dekoratives Beiwerk, die ab und an auch zu Wort kamen.
Auch der, im übrigen sehr unvorteilhaft gekleidete Animateur und Pausenclown konnte die „handvoll“ Publikum nicht so richtig in Stimmung bringen, es waren einfach zu wenig Gäste in der Arena, der Grossteil der Ränge war unbesetzt.
Eingefleischte „GNTM-Fans“ sahen das natürlich anders, zwei Plätze neben mir zum Beispiel sass Josefine, die extra für diesen Abend aus Leipzig angereist war, sie war Feuer und Flamme und wusste alles zur Show. „Ich fiebere seit Anbeginn der Staffel mit und kann mich gar nicht recht entscheiden wer meine Favoritin ist“, sagt sie mir in einer der unzähligen „Werbeunterbrechungen“ für die TV-Ausstrahlung.
Und auch das, also die „Werbepausen“, hätte man doch nutzen können um die anwesenden Besucher zu „bespaßen“, hatten sie doch immerhin viel Geld (35.- Euro Eintritt) für einen „netten Abend“ gezahlt. Nö, nichts, nada, niente – unter Show verstehe ich zumindest etwas anderes, da ist selbst auf einer Grillparty mehr los!
Die Perfomance von WILL.I.AM war aber schon ein Highlight!
Siegerin wurde dann nach gut 3 Stunden, wie zu erwarten, die 20-jährige Kim. Hatte sie doch auch die meisten „Tribute“ für ihren Sieg gezahlt, Haare ab und so weiter. Und auch die, während der Show von allen drei Jury-Mitgliedern immer wieder betonte Phrase „so sieht eine junge, dynamische Frau heute aus“ ließ doch von vornherein vermuten wer GNTM wird.
Mein Resümee: Gut dass ich keinen Eintritt bezahlt habe, die Kohle hätte ich besser in Bier investiert, da hätte ich mehr Spaß gehabt.
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