Wie bereits angekündigt, durften wir dieses Wochenende Vollkornbrot von Schär testen. Glutenfreies Vollkornbrot. In meiner Familie gibt es so gut wie keine Allergien oder Unverträglichkeiten, aber wir müssen nicht weit schauen - gleich zwei sehr gute Freunde meiner Kinder leiden seit dem Kindergartenalter an Zöliakie. Somit sind wir mit glutenfreier Ernährung relativ vertraut.
Das Schär Paket kam und wurde gleich mit großer Begeisterung ausgepackt. Es enthielt zwei Brote mit je 350 g, etliches an Informationsmaterial, Testpakete von Butterkeksen und einen netten Beutel, liebevoll in einen Karton verpackt.
Wir hatten uns mit den Freunden meiner Kinder zum Frühstück verabredet, Samstag früh, leider war das Wetter hundsmiserabel. Kalt und finster. Daher auch die schlechten Fotos mit Kunstlicht, der Nebel macht uns in Wien im Winter leider sehr zu schaffen.
Egal, draußen war es trüb und kalt und finster, aber unser Frühstückstisch war reich gedeckt und der Appetit groß. Hier nun das Testergebnis von vier absolut unbestechlichen Teenagern. Sie nehmen wahrlich kein Blatt vor den Mund. Getestet haben meine beiden Alex (12) und Vic (14), weiters C. (15) und N. (12), auch zwei Buben, beide mit Zöliakie, außerdem mein Mann, eine Freundin (51), die auch gerne glutenfrei isst, wenngleich bei ihr keine Zöliakie diagnostiziert wurde und meine Wenigkeit.
Verpackung: Das Design fiel ganz klar durch, und zwar bei allen. Die Farben sind zu schreiend, Schriftarten und Zeichnungen altmodisch, die Information nicht gleich sichtbar, die Schriftart für die Zutaten zu klein (man kann sie eigentlich nur mit Adleraugen oder mit Brille lesen). Gerade die Zutatenliste muss unserer Meinung nach bei Produkten für Allergiker in einer Größe sein, die problemlos lesbar ist. Das Verpackungsmaterial fühlt sich unangenehm an, hält die Ware aber gut frisch, somit geht hier der Nutzen vor der guten Haptik. Ansonsten ist das Design absolut zu überdenken. Ein Minuspunkt - aber wirklich der einzige.
Jetzt zu den weiteren Ergebnissen, wesentlich erfreulicher als das Verpackungsdesign. Und ehrlich gesagt kauft man glutenfreies Brot ja sicherlich nicht wegen der tollen Verpackung, oder.
Das Brot riecht angenehm frisch, fühlt sich gut an und lässt sich auch leicht mit Butter oder Aufstrich bestreichen. Es fällt also nicht auseinander. Es ist vom Gewicht her wesentlich leichter als Vollkornbrot, von der Konsistenz aber angenehm griffig - ein Mittelding zwischen Vollkornbrot und Vollkorntoast.
Manche glutenfreie Produkte haben die Eigenschaft, dass sie fast ein wenig gipsig schmecken, weil das Mehl um so vieles leichter ist. Das ist, vermutlich aufgrund der Körnermischung, bei diesem Brot von Schär absolut nicht der Fall.
Der Geschmack ist angenehm, frisch, körnig, aber nicht so herzhaft, dass es nur zu pikanten Belägen passen würde. Unsere Tester waren sehr unterschiedlich, einer ganz puristisch, nur Aufstrich, damit man "das Brot richtig schmeckt". Ein anderer war ganz auf süß und fruchtig eingestellt, aber auch zu Marmelade und Obst passt das Brot sehr gut, es ist nicht so körnig - dominant, sondern angenehm frisch und neutral.
Geschmacksnote von allen Testern: Sehr Gut, keine Frage. Auch die Konsistenz wurde mit Gut bewertet, nicht mit Sehr Gut im Vergleich mit zb Roggenvollkornbrot, aber auf jeden Fall mit Sehr Gut im Vergleich mit anderen glutenfreien Backwaren. Hier waren vor allem die beiden Kinder mit Zöliakie begeistert, die ja nur dieses Brot essen dürfen. Endlich ein richtiges Brot, war die einhellige Meinung.
Betreffend Haltbarkeit machten wir die Erfahrung, dass die eine Scheibe, die vom ersten Frühstück übrig blieb, auch am nächsten Tag noch sehr gut schmeckte. Einfach einen Clip auf die Verpackung und ab in die Brotdose.
Das zweite Brot blieb fünf Tage originalverpackt liegen, war beim Öffnen dann aber ebenso frisch und kernig wie das erste. Die Verpackung mag zwar optisch nicht überzeugen, das Material hält das Brot aber richtig gut frisch.
Das Ablaufdatum war mit über 6 Wochen angegeben. So lange wollten wir nicht warten, über die Dauerfrische und Haltbarkeit gibt es daher von uns keine Testergebnisse.
Die Zutatenliste war zwar schlecht lesbar, allerdings sehr ausführlich und die einzelnen Bestandteile (die ich teilweise das erste Mal hörte) wurden im beiliegenden Heft gut erklärt. Somit weiß man recht genau, was sich in dem Brot versteckt, soweit ich das beurteilen kann, enthält es wirklich fast ausschließlich natürliche Zutaten und kommt ohne Zusatzstoffe und Haltbarmacher aus.
Nun zum Preis: es war kein Preis angegeben, wenn ich es mit anderen Schär Produkten im Handel vergleiche, dann wird das Brot vermutlich rund 3 Euro pro 350 g kosten. Das sind ziemlich genau 8,50 Euro pro Kilo. Uff! ABER - und jetzt kommt das große ABER: das Brot mit 350 g ist aufgrund der leichteren Konsistenz von der Menge und Ausgiebigkeit mit einem Vollkornbrot von rund 500 g vergleichbar. Das relativiert den Kilopreis ein wenig. Auch immer noch sehr teuer, für ein Kilo gutes Vollkornbrot zahle ich derzeit im normalen Supermarkt (nicht beim Bauern, im Biosupermarkt etc.) etwa 3 bis 5 Euro. Der (allerdings nur von mir aufgrund von Vergleichsprodukten geschätze) Preis des Schär Brotes dürfte auf jeden Fall ganz am oberen Ende der Skala liegen. Kein Wunder, dass Familien mit Zöliakiekindern in Österreich steuerliche Begünstigungen erhalten.
Somit wäre das einzige wirkliche Argument, das Produkt nicht regelmäßig zu kaufen, eigentlich der Preis, denn der Geschmack überzeugt auf jeden Fall.
Gesamturteil: Sehr Lecker!
Danke an die Testplattform Kjero, die mich zu diesem Test eingeladen hat, es hat mir und meiner Familie sehr viel Spaß gemacht. Danke auch an die Firma Schär für das schöne Paket.
Oh, jetzt hätte ich fast die Butterkekse vergessen. Diese waren als kleine Zugabe dabei. Sie sind sehr knusprig, angenehm, weil nicht so süß, nur der "klassische Mangel" glutenfreier Produkte fällt ein wenig auf: sie schmecken leicht "gipsig". Trotzdem bekommen sie von den Testern auf jeden Fall ein GUT, vor allem deshalb, weil sie so schön knusprig sind.
Mit liebem Gruß
Marie
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