Ein Traum von einem Brot
Vor einigen Tagen habe ich hier erzählt, wie eine kleine Ernährungsumstellung mein Leben gehörig umgekrempelt hat. Es ging um das Frühstück und die Tatsache, dass ein Verzicht darauf keine kluge Idee ist. Seit ich bewusst und geplant frühstücke, fühle ich mich viel besser und Brot spielt bei meinem Frühstück eine zentrale Rolle – bislang allerdings vornehmlich aus Sättigungs- und Nährwertgründen. Die ganz große Genussromanze hatten wir nie, mein Dinkel-Vollkornbrot und ich. Dann, aus purem Zufall, stolperte ich kürzlich wieder über dieses Rezept. Jetzt – wo ich fast täglich Brot frühstücke – hatte es plötzlich eine volkommen neue Relevanz für mich. Dieses Brot, das von Sarah Britton so bescheiden als „The life changing loaf of bread“ angepriesen wird, versprach mir eine Frühstücksbasis der Superlative: Mandeln, Haferflocken, Leinsamen, Sonnenblumenkerne und viele andere Nährwertbomben, die ich darüber hinaus unheimlich gerne esse. Die ganze Armada als saftiges Brot verbunden. Mein Leben wird es vermutlich nicht verändern, dafür hat es aber mein Frühstück revolutioniert!
Nussig, kernig, malzig
Um die Geschichte von Sarah Britton kurz zu Ende zu erzählen: Sie hatte ihr Herz an dunkle, dänisches Roggenbrot verloren und daraufhin beschlossen, dass selbst backen keinen Sinn mehr macht, weil die dänischen Bäckereien es sowieso besser können. Bis sie dieses Brot bei einer Freundin roch, sah und fühlte. Dieses Brot kommt vollkommen ohne Mehl aus. Mit Kokosöl zubereitet ist es zudem vegan und ein Ballaststofflieferant sondergleichen. Ich muss allerdings gestehen, dass es weniger die Inhaltsstoffe waren, die meine Lust auf dieses Brot entfacht haben. Es ist die Optik, die Vorstellung, dieses Brot mit Avocado, Sprossen, Feigen oder Pesto zu toppen. Das Nussige, Malzige, Kernige, das es auf den Bildern versprach – und hielt.
Zutaten für ein glutenfreies, veganes Nussbrot, das eventuell dein Leben verändert
- 135 Gramm Sonnenblumenkerne
- 90 Gramm Leinsamen
- 65 Gramm Haselnüsse oder Mandeln (ganz)
- 145 Gramm Haferflocken
- 2 EL Chia-Samen
- 4 EL Flohsamen
- 1 TL feines Meersalz
- 1 EL Ahornsirup
- 3 EL Ghee oder Kokosöl (für die vegane Version)
- 350ml Wasser
Zubereitung des Brots
Eine klassische Kastenform mit etwas Ghee oder Kokosöl ausfetten. Die trockenen Zutaten in eine Schüssel geben und durchmischen. Anschließend Wasser, Ghee/Kokosöl und Ahornsirup in einem separaten Gefäß mischen und zu den trockenen Zutaten geben. Alles einmal grob durchmengen und in die Kastenform gießen. Die Masse muss jetzt mindestens zwei Stunden – besser 12 Stunden – ruhen, damit sich die bindenden Samen (Chia und Floh) mit Wasser vollsaugen können und ihren Kleister bilden können, der das Brot am Ende zusammenhält.
Den Ofen auf 170 Grad Umluft vorheizen und das Brot auf einem Rost 25 Minuten in der Form backen. Nach 25 Minuten vorsichtig (!) aus der Form heben und auf dem Rost ohne Form weitere 45 Minuten backen. Anschließend unbedingt komplett auskühlen lassen. Ich empfehle, mindestens 4 Stunden zu warten, bevor man das Brot anschneidet.
Hinweis: Das Brot ist etwas brüchiger als Brot, das mit Mehl hergestellt wird, da hier kein Gluten-Netzwerk Stabilität stiftet. Deshalb sollte man beim Schneiden sehr vorsichtig zu Werke gehen und unbedingt die Menge an Floh- und Chiasamen einhalten, wenn nicht sogar erhöhen.