Glutenfrei, vegan, ultra-kernig: Das Brot, das (d)ein Leben verändert

nussbrotUm ungerechtfertigte Clickbait-Vorwürfe direkt im Keim zu ersticken: Die Aussage, dass dieses Brot (d)ein Leben verändern kann, stammt nicht von mir. Sie stammt von Sarah Britton, die dieses Rezept im Jahr 2013 auf ihrem Blog My New Roots veröffentlich hat. Seither haben dort etwa 1700 Menschen kommentiert und keiner von ihnen unterstellt der Autorin Vermessenheit oder Übertreibung. Irgendwas muss also dran sein an der Magie dieses Brots, dachte ich mir, als ich das Rezept irgendwann im Sommer 2014 entdeckte. Bereits die Optik war faszinierend, mit einem vollkommen transparenten Innenleben aus Samen, Kernen und Nüssen. Doch damals aß ich kaum Brot. Das Rezept landete auf dem digitalen Stapel der Inspirationen, die ich irgendwann einmal ausprobieren wollte.

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Ein Traum von einem Brot

Vor einigen Tagen habe ich hier erzählt, wie eine kleine Ernährungsumstellung mein Leben gehörig umgekrempelt hat. Es ging um das Frühstück und die Tatsache, dass ein Verzicht darauf keine kluge Idee ist. Seit ich bewusst und geplant frühstücke, fühle ich mich viel besser und Brot spielt bei meinem Frühstück eine zentrale Rolle – bislang allerdings vornehmlich aus Sättigungs- und Nährwertgründen. Die ganz große Genussromanze hatten wir nie, mein Dinkel-Vollkornbrot und ich. Dann, aus purem Zufall, stolperte ich kürzlich wieder über dieses Rezept. Jetzt – wo ich fast täglich Brot frühstücke – hatte es plötzlich eine volkommen neue Relevanz für mich. Dieses Brot, das von Sarah Britton so bescheiden als „The life changing loaf of bread“ angepriesen wird, versprach mir eine Frühstücksbasis der Superlative: Mandeln, Haferflocken, Leinsamen, Sonnenblumenkerne und viele andere Nährwertbomben, die ich darüber hinaus unheimlich gerne esse. Die ganze Armada als saftiges Brot verbunden. Mein Leben wird es vermutlich nicht verändern, dafür hat es aber mein Frühstück revolutioniert!

Nussig, kernig, malzig

Um die Geschichte von Sarah Britton kurz zu Ende zu erzählen: Sie hatte ihr Herz an dunkle, dänisches Roggenbrot verloren und daraufhin beschlossen, dass selbst backen keinen Sinn mehr macht, weil die dänischen Bäckereien es sowieso besser können. Bis sie dieses Brot bei einer Freundin roch, sah und fühlte. Dieses Brot kommt vollkommen ohne Mehl aus. Mit Kokosöl zubereitet ist es zudem vegan und ein Ballaststofflieferant sondergleichen. Ich muss allerdings gestehen, dass es weniger die Inhaltsstoffe waren, die meine Lust auf dieses Brot entfacht haben. Es ist die Optik, die Vorstellung, dieses Brot mit Avocado, Sprossen, Feigen oder Pesto zu toppen. Das Nussige, Malzige, Kernige, das es auf den Bildern versprach – und hielt.

nussbrot3Ich begann also zu backen und wurde – wie so oft beim Backen – in die Schranken gewiesen. Von der Tatsache, dass man an Back-Rezepten nicht herumbasteln und schon gar nicht Mengenverhältnisse oder Zutaten austauschen sollte. Zudem verwechselte ich beim ersten Versuch die Umluft- und Mikrowellenfunktion an meinem Kombi-Ofen (es darf laut gelacht werden!). Das merkte ich allerdings erst, als der Rauch in meinem Arbeitszimmer angekommen war. Brot eins war also ein Brikett, Brot zwei fiel auseinander, weil ich leichtsinnigerweise die Flohsamen spontan aus der Zutatenliste strich, doch Nummer drei war dann das, was Britton mit dem Life-Changing Loaf of Bread gemeint haben muss. Knusprige Krume, super-saftig, knackende Nüsse, vollgepackt mit nussigem Aroma und pur schon eine Wucht. Wenn sich dann noch ein hausgemachtes Topping darauf niederlässt, vergesse ich sehr gerne, dass diese Nussbombe natürlich ein paar Kaloriechen mehr hat, als ein „normales“ Brot. Es ist nicht weniger als eine Wucht! Ich hab‘ das Rezept mal für euch übersetzt.

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Zutaten für ein glutenfreies, veganes Nussbrot, das eventuell dein Leben verändert

  • 135 Gramm Sonnenblumenkerne
  • 90 Gramm Leinsamen
  • 65 Gramm Haselnüsse oder Mandeln (ganz)
  • 145 Gramm Haferflocken
  • 2 EL Chia-Samen
  • 4 EL Flohsamen
  • 1 TL feines Meersalz
  • 1 EL Ahornsirup
  • 3 EL Ghee oder Kokosöl (für die vegane Version)
  • 350ml Wasser

Zubereitung des Brots

Eine klassische Kastenform mit etwas Ghee oder Kokosöl ausfetten. Die trockenen Zutaten in eine Schüssel geben und durchmischen. Anschließend Wasser, Ghee/Kokosöl und Ahornsirup in einem separaten Gefäß mischen und zu den trockenen Zutaten geben. Alles einmal grob durchmengen und in die Kastenform gießen. Die Masse muss jetzt mindestens zwei Stunden – besser 12 Stunden – ruhen, damit sich die bindenden Samen (Chia und Floh) mit Wasser vollsaugen können und ihren Kleister bilden können, der das Brot am Ende zusammenhält.

Den Ofen auf 170 Grad Umluft vorheizen und das Brot auf einem Rost 25 Minuten in der Form backen. Nach 25 Minuten vorsichtig (!) aus der Form heben und auf dem Rost ohne Form weitere 45 Minuten backen. Anschließend unbedingt komplett auskühlen lassen. Ich empfehle, mindestens 4 Stunden zu warten, bevor man das Brot anschneidet.

Hinweis: Das Brot ist etwas brüchiger als Brot, das mit Mehl hergestellt wird, da hier kein Gluten-Netzwerk Stabilität stiftet. Deshalb sollte man beim Schneiden sehr vorsichtig zu Werke gehen und unbedingt die Menge an Floh- und Chiasamen einhalten, wenn nicht sogar erhöhen.


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