Als ich die Tage in einer alten Ausgabe der "Lust auf Genuss" geblättert habe, um nach Anregungen für Weihnachtsplätzchen Ausschau zu halten, bin ich über ein Rezept für Glühweinzucker gestolpert. Und ich könnte schwören, dass das im letzten Jahr noch nicht drin gewesen ist. Naja, so entdeckt man immer wieder etwas Neues.
Da der Geburtstag meiner Mutter vor der Tür stand, habe ich auch gar nicht lange gezögert, sondern gleich den Herd angeschmissen, denn ein kleines Geschenkergänzungsmitbringel kann man ja immer noch gut gebrauchen und ich weiß, dass meine Mutter Aromazucker gerne mag.
Das Rezept ist für 250g Zucker angegeben, ich habe jedoch gleich die doppelte Menge gemacht, damit sich die Kocherei auch lohnt. Im Ergebnis hatte ich vier kleine Gläschen.
100ml Saft von schwarzen Johannisbeeren (den gab es bei uns nicht, daher musste ein anderer roter Fruchtsaft herhalten, bei mir war es ein buntes Gemisch aus Trauben-, Cranberry-, Johannisbeer- und was-weiß-ich-noch-für-Saft) wird mit 2 Sternanis, 2-3 Kardamomkapseln (auch die gab es bei unserem Rewe nicht, aber gemahlener tut es wohl auch), 1 TL Zimt, 4 Gewürznelken, 2 TL abgeriebener Orangenschale und dem Mark von zwei Vanilleschoten in einen Topf gegeben. Sieht doch soweit schonmal ganz *hüstel* interessant aus, oder?
Nun kommt das Pfund Zucker dazu und alles wird unter Rühren aufgekocht. Bei reduzierter Hitze wird die Masse 6-8 Minuten gekocht, wobei gelegentlich umgerührt werden sollte. Ich habe im Grunde ununterbrochen gerührt, weil ich Zucker sowieso nicht unbeobachtet auf dem Herd stehen haben möchte, aber es war auch vollkommen unproblematisch. Kein Vergleich zu Karamell, falls ihr damit schon mal schlechte Erfahrungen gemacht habt.
Der dickflüssige Zuckerbrei wird nun auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gegossen und verteilt. Juhu, Riesenlutscher :o)
Wenn alles abgekühlt ist, kann die Zuckerplatte in kleine Stückchen gebrochen und in der Küchenmaschine gemahlen werden. Die Gewürze werden dabei einfach mitgemahlen. Hm, sagen wir, die Gewürze werden mitgemahlen denn so richtig einfach ist die ganze Sache nicht. Zumindest nicht für mein kleines Küchenmaschinchen, das ich für solche Arbeiten gerne heranziehe.
Das Messer ist total schnell total heiß geworden, was dazu geführt hat, dass sich Zuckermasse an den Rändern des Bechers abgesetzt hat.
Ich habe daher immer eine handvoll Zucker gemahlen, Pause gemacht, wieder gemahlen usw. Gut, wenn man sowieso an dem Tag nichts mehr vorhat.
Irgendwann war ich aber fertig und hatte ein Blech voll duftender Zuckerbrösel. Das habe ich über Nacht offen noch einmal trocknen lassen, damit es nicht zu schnell klumpig wird und am nächsten Morgen in Gläser verpackt.
Noch schnell ein Schildchen dran und fertig ist das kleine Mitbringsel.
Ich bin schon sehr gespannt, wie der Zucker im Tee schmeckt oder über Joghurt oder Quark. Oder auf Keksen ...
Alles Liebe
Schokolia