Glühwein

Von Harald Mahr

Manchmal können wir es nicht glauben…erstens, was auf Weihnachtsmärkten als „Glühwein“ angeboten wird (billigster Wein, so stark gesüßt, dass man – glücklicherweise – von den anderen Inhaltsstoffen nichts schmeckt) und zweitens, und viel wichtiger, dass wir bisher hier noch kein Rezept für einen, wie wir finden, „wirklich guten Glühwein“ gepostet haben.
Den „Glühwein“ auf Weihnachtsmärkten und auch den zu 1,99 Euro in Supermärkten, können wir nicht ändern, aber dass wir bisher noch kein Rezept gepostet haben, dass können wir ändern – und zwar sofort!

Zutaten:

  • 0,7 l trockenen Rotwein; wir: Dornfelder *)
  • 1 Zimtstange
  • 2 Nelken
  • 1 Bio-Orange
  • 1/2 Vanilleschote
  • 8 Kardamomsamen (Kerne) oder 1 Kardamomkapsel
  • 12 Granatapfelkerne, wir: getrocknete, frische gehen natürlich auch
  • 1 Sternanis
  • 2 Zimtblüten
  • 1 gestr. EL Honig
  • Zucker nach Belieben; wir: 2 gestrichene EL braunen Zucker

*) Als Basis für Glühwein eignen sich trockene, fruchtbetonte Weine. Sie dürfen ruhig „kräftig“ sein, sie müssen es ja später geschmacklich mit den Gewürzen „aufnehmen“ und sollen dabei nicht „untergehen“.
Aber Achtung: Barrique-Weine (im Eichenfass „ausgebaute“, gelagerte Weine) eignen sich nicht für Glühwein!
Und generell gilt hier natürlich auch: aus schlechten, minderwertigen Zutaten (Wein) lässt sich nichts Gutes herstellen!

Zubereitung:

Von der Bio-Orange 3 bis 4 Scheiben, mit Schale, abschneiden und in den Topf geben.
Vanilleschote halbieren, Mark heraus kratzen, beides zum Rotwein geben.

Wer ein Tee-Ei oder selbst zu füllende Teebeutel hat, kann Nelken, Kardamom, Granatapfelkerne, Sternanis und Zimtblüten hinein geben – so spart man sich später das absieben. Wir verfügen zwar über beides, geben die Gewürze ab trotzdem lose in den Glühwein und sieben ihn später ab

Alle restlichen Zutaten ebenfalls in den Topf geben.

Deckel auflegen und den Rotwein nun langsam erhitzen, bis er etwa 70 Grad hat.
Mindestens 20, besser 30 Minuten bei dieser Temperatur ziehen lassen.
Den Glühwein durch ein Haarsieb abgießen und genießen.

Ja, ja, ihr habt Recht, ein Glas ist nicht das richtige Gefäß für Glühwein, aber in einen Keramikbecher hätte man ja nicht hinein schauen können!