Warum wir nicht glücklich werden, wenn wir gefallen wollen.
Bis zu einem gewissen Grad müssen wir Rollen spielen, denn wir können nicht immer und allem sofort unverblümt sagen, was wir denken und fühlen. Auch wenn viele dieser Meinung sind und sich selbst damit als besonders "authentisch" sehen. Davon würden wir uns am Ende nur selbst schaden, etwa, wenn es um berufliche Positionen und Auseinandersetzungen geht.
Doch es gibt das Rollenspiel auch als Programm. Menschen, die darauf programmiert sind, immer anderen zu gefallen, gefallen sich selbst im Grunde nicht. Sie haben irgendwann beschlossen, unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen. Dahinter steckt Angst. Angst, nicht gemocht zu werden, unangenehm aufzufallen, Neid und Missgunst auf sich zu ziehen, wichtige Menschen zu verlieren, gesellschaftlich nicht anerkannt zu sein usw. Um also in möglichst allen Situationen des Lebens und bei möglichst allen Menschen gut anzukommen, muss man ständig reflektieren, wie man wirkt, und was die anderen von einem erwarten. Die Aufmerksamkeit liegt also die ganze Zeit bei den anderen, nicht bei sich selbst. Es ist nämlich so, dass nicht jeder das Gleiche von ihm erwartet. Denken Sie nur daran, welche Energie diese Art zu leben permanent erfordert! Und bei so viel Verstellerei – kenn man sich dann eigentlich selbst noch?
Gefall-Menschen blockieren sich in ihrem Leben, indem sie sich nicht erlauben, alles zu sein. Denn sie müssen ständig darauf aus sein, gut auszusehen, nett und hilfsbereit zu sein, nicht anzuecken, keine grässlichen Gefühle wie Ärger, Trauer oder Angst zu zeigen - und sie dürfen schon auf keinen Fall anderen zur Last werden, darum halten sie lieber von vorne herein Abstand.
Besser als Masken zu tragen und Rollen zu spielen ist, diese abzulegen. Wer den eigenen Bedürfnissen folgt und zu sich selber steht, darf gespannt sein, was sich plötzlich so alles verändert – und was das Leben bereithält!