Meine Lieben da draußen,
da komme ich aus dem Urlaub zurück und muss belustigt feststellen, dass die kulinarische Weltreise so guten Anklang gefunden hat, obwohl ich das erste Posting zum Start der Serie versehentlich vergessen hatte einzustellen.
So gibt es dieses nun eben als Nachtrag am Ende.
Es ist soweit, wir starten unsere kulinarische Weltreise. Vor einigen Wochen hatte ich euch dazu aufgefordert, mir eure liebsten Rezepte rund um den Globus zu schicken, zusammen mit einigen Bildern und einer Geschichte, was euch mit dem Land verbindet. Erreicht haben mich zauberhafte Rezepte und wirklich tolle Fotos und Geschichten. Die nächsten Wochen werdet ihr nun also eine kulinarische Reise um die Welt antreten und ich bin tierisch gespannt auf eure Reaktionen.
Nach den letzten Wochen voller Berichte über unser Karibikabenteuer beginne ich die Reihe mit meinem Lieblingsgericht der West-Indies: Roti. Vielen vermutlich aus dem Indischen Raum bekannt, ist Roti eine der Nationalspeisen der Karibik und wird besonders in Trinidad heiß geliebt.Roti ist eine Art stark gewürztes Curry (in Hühnchen, Rind, Veggie oder auch Meerestier Variante) in einem Teigfladen (einer art Pfannkuchen). Leider hat der Teigfladen bei mir diesmal überhaupt nicht funktioniert, weshalb ich spontan auf Indisches Naan Brot umsteigen müsste. Original müsst ihr euch das Curry also eingewickelt in ein Briefumschlagförmig gefalteten Teigfladen vorstellen.Roti ist ein deftig-kräftiges Gericht voller unterschiedlichster Karibikgeschmäcker- eine Mischung aus Kümmel, Curry, Safron (wird dort als Safran verkauft- bei uns ist es Kurkuma) und etwas Sternanis.Mich erinnert das Gericht immer an eine kleine Hinterhofkneipe auf Bequia, wo wir Mittags ausgehungert landeten. Zugegebenermaßen, ich hygienebewusster, spießiger Zentraleuropäer hätte wohl selbst NIE einen Fuß hinter dieses doch sehr baufällige Gebäude gesetzt. Dorthinter erwartete uns eine Art runder Bauwagen, platziert quasi im offenen Wohnzimmer des maroden Gebäudes. Um uns rum ein lautes Stimmenwirrwar, an unserem Tisch machten die Kinder Hausaufgaben, neben uns wurden Babys gesäugt, zwischendurch liefen ein paar Hunde, während zwei Mütter im Bauwagen zu Gange waren. Lustiger Weise fühlte ich mich dort auf Anhieb Pudelwohl (trotz meiner Skepsis, was ich in wenigen Minuten auf meinem Teller auf Empfehlung der Bauwagendame nun vorfinden würde). Und dann gabs Roti und irgendein Wasser mit Geschmack und ich war hin und weg. Leider habe ich in der ganzen Karibik kein so leckeres Roti mehr gefunden wie dort- obwohl anschließend eigentlich an jedem noch so verlassenen Ort danach gesucht hatte und wirklich auch viel davon verputzt habe. Aber das auf Bequia war schon auf Grund der lustigen Situation so unglaublich lecker.
Ihr braucht:200g Hühnerbrustfilet, gewürfelt2 Kartoffeln, geschält und in Würfel geschnitten1 kleine Dose Kokosmilch1 Zwiebel, gewürfelt1 Knoblauchzehe, klein gehacktGutes Currypulver0,5 TL Kümmel1 Sternanis0,5 TL KurkumaSalzÖlBrüheHühnerfleisch mit den Gewürzen und dem Öl marinieren. Einige Zeit ziehen lassen. Anschließend Fleisch in einer Pfanne mit etwas Öl anbraten (Achtung, verbrennt leicht wegen der vielen Gewürze), Zwiebel, Kartoffel und Knoblauch kurz mitrösten, mit Kokosmilch ablöschen. Mit etwa 300ml (+/-) aufgießen und einköcheln lassen bis die Kartoffelwürfel zerfallen. Die Menge an Flüssigkeit ist schwer abzuschätzen, es sollte nach dem einkochen eine cremige Konsistenz haben. Vorsichtig mit Salz abschmecken.Für den Teigfladen:2 Tassen Mehl2 TL Backpulver1 EL ButterÖlAlle Zutaten mit etwa 1 Tasse lauwarmem Wasser vermengen. Der Teig sollte eine schön elastische Konsistenz haben. Aus dem Teig sechs Teile schneiden und auf einer mit Mehl bestäubten Oberfläche zu dünnen Teigfladen auswellen. Dünn mit Öl bestreichen Das dünne Teigblatt in einer beschichteten Pfanne heiß anbraten.Fertig Teigfladen zu einem Kuvert oder einer Tüte rollen und mit Curry füllen. Und denkt dran, so wie ich es gemacht hab mit dem Fladenbrot ist falsch, aber genau so lecker :-)Euch eine gute Reise meine Lieben,Anja