Es sind die besonderen Läufe und Ereignisse die einem im Gedächtnis bleiben.
Die, von denen man lange zehrt wenn´s mal nicht so gut läuft.
Solche von denen es sich lohnt darüber zu Schreiben!
Heute hatte ich das große Vergnügen einen solchen Lauf laufen zu dürfen.
Die letzten Läufe nach meinem Infekt waren vom Grund her in Ordnung. Ein bisschen zu schnell, aber stets so das es nicht zur Qual wird.
Zwar wollte ich gerne den Wiedereinstieg ein weniger gelassener angehen, aber irgendwie hat es nie so richtig geklappt.
Warum auch immer!
Heute ging es ein wenig später auf die Piste. Die ständige Rennerei in der Dunkelheit auf dem Radweg neben der Landstrasse ist zwar eine sichere Angelegenheit, aber in den Wäldern fühle ich mich doch wohler. Lediglich die Begegnung mit Wildschweinen oder Jägern (manchmal auch mit Werwölfen) in der Dunkelheit hat mich in den Wintermonaten davon abegehalten.
Heute fing es kurz nach 6:00Uhr an zu dämmern. Entsprechend habe ich es gewagt den Weg durch den Wald zu wählen. Die Stirnlampe hatte ich zu Hause gelassen
Die ersten Meter durch unser Ort sind ja noch ausreichend beleuchtet. Erst als es in den Wald wird einem die Dunkelheit bewusst.
Trotzdem reichte das Licht des anbrechenden Tages aus um sich zu orientieren. Vorsichtig und endlich mit der gewissen Gelassenheit und Langsamkeit trabe ich durch den dunkelen Wald.
Völlig entspannt und glücklich trabte ich durch die Kälte. Nebelschwaden zogen aus dem Wald über die Wege.
Das Leben im Dickicht und auf den Bäumen erwachte und begrüßte mit vielfältiger Stimme den neuen Tag. Eine gewisse Ruhe und Zufriedenheit umhüllte mich und lies mich wie schwerelos weiterlaufen. Die Anstiege wurden “überlaufen”.
Leicht! Locker! Genußvoll!
Genau so wie ich mir Laufen vorstelle. Man wird ein Teil des großen Ganzen. Nimmt das Treiben um einen Herum bis in die letzte Kleinigkeit war.
Rehe, Hasen, Füchse und allerlei Kleingetier kreuzt meinen Weg und stört sich relativ wenig an meiner Anwesenheit.
Vergessen sind die Aufgaben und Pflichten. Alle schlechte Gedanken verschwinden.
Laufen und glücklich sein sind untrennbar miteinander verbunden.
Aber auch der schönste Lauf geht nun mal zu Ende. Heute leider viel zu schnell.
Ein früher Termin entriss mich dem Gedanken einfach noch eine Runde extra zu drehen.
Trotzdem war es ein wundervolles Erlebnis. Einen Tag so zu beginnen, wie es eigentlich nicht schöner sein kann.
Entspannt auf der Arbeit erscheinen und den Dingen die da kommen gelassen gegenüber stehen.
Nach so einem Tagesbeginn bekommt jeder ein Lächeln von mir. Egal ob er gute oder schlechte Nachrichten überbringt.
Heute jeder hat das Recht ein kleines Stück meines Glücks zu erhaschen!
Also nutzt die Gelegenheit.