Globalisierung als Hoffnungsträger für die Entwicklungshilfe?

Erstellt am 30. Dezember 2010 von Zoibrina

Globalisierung wurde bis Mitte der 80er Jahre von der Masse und dem Großteil der Entwicklungspolitiker als Hilfe zur Verringerung von Armut und dem damit zusammenhängenden Leid der Entwicklungsländer gesehen (vgl. Klein 2001, S. 347).

Man darf nicht verleugnen, dass die Globalisierung auch viele reich gemacht hat. Der Mehrheit der Weltbevölkerung hat die Globalisierung jedoch nur noch mehr Armut beschert. Für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung sind Grundbedürfnisse wie Essen, Wohnraum, Bildung, medizinische Versorgung und sauberes Trinkwasser im 21. Jh. immer noch nicht leistbar (vgl. Werner-Lobo 2008, S. 7 u. 20).

„Globalisierung bringt denjenigen, die ihre verheißenden Früchte am dringendsten bräuchten, keine Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse.“ (Stiglitz 2004, S. 18).

Globalisierung in Kombination mit dem Kapitalismus hat die Reichen reicher und die Armen ärmer gemacht. Das zeigen auch Berechnungen der ILO[1] – in allen Industriestaaten ist der Abstand zwischen hohen und niedrigen Einkommen in den letzten 30 Jahren immer größer geworden. Durch die ganzen Deregulierungen und Privatisierungen wurde der Sozialstaat systematisch abgebaut und das ging überwiegend zu Lasten der ärmeren Bevölkerungsschichten (vgl. Alt/Spiegel 2009, S. 34-35).

„Es scheint, dass die Menschen mehr um der Marktwirtschaft willen da sind, als die Marktwirtschaft um der Menschen willen.“ (Czwalina 2001, S. 30)


[1] Die internationale Arbeitsorganisation zählt 182 Mitgliedsländer und ist eine Sonderorganisation der UNO. Die ILO-Struktur basiert auf der Beteiligung von Regierungen, Arbeitgebern und Gewerkschaften (vgl. Erklärung von Bern 2008, S. 64).