In diesem Sinne...
Diese Zeilen wurden während einer Zugfahrt geschrieben. Zum Glück während einer recht kurzen. Diverse Umstände, zum Glück erfreuliche, brachten mich heute dazu einmal wieder mit der Eisenbahn zu fahren. Wer mich kennt der weiß, dass dies nicht zu meinen liebsten Hobbys gehört. Ich bin ein Mensch der gerne unabhängig und nicht auf die “Gnade” anderer angewiesen ist, daher vermeide ich den Schienenverkehr wo immer es geht. Schon nach wenigen Metern wurde mir wieder einmal bewusst, dass von der großen Glorie der Eisenbahn und dem einstigen Stil als es noch Lokomotiven gab nicht mehr sehr viel übrig geblieben ist. Zumindest in meiner Reiseklasse. Sitzpolster auf denen bereits die halbe Welt gesehen haben muss, so durchgesessen wie die sind. Vom verfügbaren Platz mal zu schweigen. Nun bin ich mit meiner Körpergröße von 198 cm nicht gerade klein aber man muss doch auch mal bei dem Entwurf der Wagons an uns Große denken. Wie dem auch sei, dieser Artikel soll sich nicht um mein Gejammer drehen sondern um die Gleisbettrandbegrünung. Habt ihr, falls ihr öfter Zug fahrt als ich bestimmt, euch diese schon einmal angeschaut? Ähnlich wie der Mittel- und Randstreifen auf den Autobahnen ist es erstaunlich was hier alles wächst. Ein wahres Sammelsurium an Pflanzen die sich entlang der Gleise etabliert haben. Der Hauptgrund ist wieder einmal der Mensch. Die Schienentrassen vernetzen unsere Landschaft mit einer Vielzahl von entfernten Orten und machen das Reisen um einiges leichter. So können Samen und Pollen die sich am Gepäck oder der Kleidung “festhalten” einfach in ursprünglich fremde Areale transportiert werden. Genauso wie bei Autobahnen.Einen erfreulichen Aspekt haben die Schienen allerdings auch. Sie helfen bspw. Schmetterlingen dabei sich zu orientieren und bieten ihnen optimal Flugrouten. Schmetterlinge ziehen selten über freie Freie Flächen, sondern sind auf Strukturen angewiesen. Optimalerweise Gräser und Kräuter die auch einen gelegentliche Rast ermöglichen. Mehrere Studien und Untersuchungen haben bewiesen, dass die im Gleis herrschende Thermik den Tag- und Nachtfaltern das Reisen um einiges angenehmer macht.
Auch kann man diverse ökotone Vogelarten, bspw. Emberiza citrinella, den Goldammer, auf den Hecken sitzen sehen. Viele Vögel, unter anderem auch dieser nutzen diese Strukturen als Singwarte und grenzen lautstark ihr Revier ab. Ebenfalls sieht man des öfteren Greifvögel am Rand sitzen, diese Gesellen wissen ganz genau, dass es hin und wieder ein Beutetier erwischt und man sich so die anstrengende Jagd ersparen kann. Es ist schon erstaunlich, alle Tiere haben sich an den Menschen in irgendeiner Form angepasst, nur uns selber will es nicht gelingen.
In diesem Sinne...
In diesem Sinne...