Wenn die Angelegenheit nicht so traurig wäre, könnte man über den Kommentar von Jan Fleischhauer auf Spiegel Online herzlich lachen. Der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus hat anscheinend vorgeschlagen, eine Gleichstellungsbeauftragte an Bord zu schicken. Jan Fleischhauer meint weiter, man könne auch ein Mobbingbüro einrichten und pschologische Schulungen durchführen, aber alle diese Maßnahmen würden in kriegerischen Auseinandersetzungen nur bedingt weiterhelfen. Der Grundtenor des Artikels ist die Frage, wo genau der eigentliche Skandal denn liegen würde. Mehr
Des weiteren fand ich den Bericht einer Frau interessant, die sich schlicht und einfach die Frage gestellt hat, wieso sich in Mediendiskussionen grundsätzlich keiner Gedanken über die Rolle der Frauen beim Militär macht. Ob es nicht sein könne, dass es eine Fehlentscheidung war, Frauen in allen Bereichen der Militärausbildung zuzulassen? Mehr
Wer sich mit dem Feminismus intensiv auseinander gesetzt hat, der kennt die Antwort natürlich. Für jene, die sich mit der Thematik nicht so auskennen: Es gibt ein Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetz. Informationen dazu findet man auf WikiMANNia reichlich. Einen kurzen Auszug aus genanntem Gesetz stelle ich hier mal ein:
Gesetz zur Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetz - SGleiG)
§ 3 Geltungsbereich
(4) Dieses Gesetz ist im Spannungs- und Verteidigungsfall nicht anwendbar. Hier
Überspitzt kann man sagen: im Spannungs-und Verteidigungsfall sind Frauen laut Regierung anscheinend nicht zu gebrauchen. Für Männer heißt das allerdings: wenn es um Kopf und Kragen geht, dann sind diese wiederum gut genug.
Frauen waren mit der Gorch Fock zufriedener als Männer. Warum wohl?
Vor allem im Zusammenhang mit der Kritik am Sicherheitskonzept muss auf die Möglichkeit geachtet werden, den Marineoffizieranwärtern ausreichende Erholung zu gewähren. In diesem Kontext sollte unbedingt auch für die männlichen Kameraden geprüft werden, inwiefern im Rahmen der eingeschränkten Möglichkeiten eines Segelschulschiffs Verbesserungen – etwa teilweise abgetrennte Schlaf- und Ruhestätten – möglich sind. Denn die höhere Zufriedenheit der Frauen auf der GORCH FOCK steht höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit deren Unterkunftssituation, die ihnen einen größeren Rückzugsraum und mehr Privatsphäre ermöglicht.
Diese Erkenntnis wurde der Panelstudie zur beruflichen Entwicklung von Marineoffizieren entnommen, die das Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr heraus gegeben hat. Originalstudie hier (PDF - 168 Seiten - 576KB) oder die Seite 79 mit obigem Text hier
WikiMANNia: Frauen in der Bundeswehr • Bundeswehr