Gleichberechtigung. In diesem so brisanten Wort steckt zweierlei. Gehen wir ihm doch einmal auf den Grund: Gleich. Was ist denn gleich zwischen Mann und Frau? Blöde Frage, oder? Frauen haben schon rein optisch wenig mit Männern gemein (außer mittlerweile Klamotten, das allerdings gilt in der Hauptsache für Frauen) und Männer können das reichhaltige Innenleben ihrer Frauen nicht einmal nach jahrzehntelanger Ehe nachvollziehen. Alte haben schon naturgemäß andere Probleme als Junge, Akademiker mit Grad und Titel finden kaum Gemeinsamkeiten mit sogenannten Bildungsfernen. Reiche und Arme treffen sich selten zum Austausch über lukrative Kapitalanlagen, Muslime glauben anders als Christen und die wiederum praktizieren ihre Religion anders als Juden. Noch mehr Beispiele gewünscht? Soll ich noch Behinderte vorsprechen lassen? Na, ich denke, Sie haben mich verstanden. Gehen wir dem zweiten Teil von Gleichberechtigung auf den Grund. Berechtigung. Oder auch Recht. Das Recht auf… – tja, was eigentlich?
Frauen sollten genauso behandelt werden wie Männer, das ist eine oft gehörte Forderung. Wie gleich darf´s denn sein? Sollen sie im Stehen pinkeln (dürfen)? Pissoirbesucher würden es nicht gern sehen, schätze ich. Auch nicht wirklich erstrebenswert klingt, wenn Mann die Kinder kriegen und Frau auf dem Fußballplatz um sich spucken und sich im Schritt kratzen würde.
Sie würden lieber über Karrieren reden? Gut. Die GfK hat 1.000 Berufstätige danach befragt, ob sie eine Chefin oder einen Chef bevorzugen. 45% der Männer und 52% der Frauen ist es egal, 46% der Männer wollen einen Chef, 36% der Frauen ebenfalls. 9% der Männer hätten gern eine Chefin, 12% der Frauen geht es genauso. Ups?! Sieht für mich nicht nach energischem Streben nach Veränderung in den Vorstandsetagen aus… Also muss eine Quote her! Wofür? Wogegen?
Aber machen wir weiter: Junge und Alte distanzieren sich offensiv voneinander; Gemeinsamkeiten sind schöne, medienwirksam aufbereitete Beispiele für Mehrgenerationenintegration und natürlich ganzer Stolz unserer Familienpolitiker, nicht aber wirklich gewünscht in unseren Alltagsgepflogenheiten. Ich überspringe religiöse Argumente pro und contra und frage, ob ein Behinderter wirklich gleichberechtigt sein will. Nein, er will einen speziellen Arbeitsplatz und Kündigungsschutz, länger Urlaub und weniger Überstunden. Klingt nicht nach Gleichberechtigung, wenn Sie mich fragen. Eine Quote gibt es hier übrigens, aus der kann sich ein Unternehmen mittels Ablasshandel befreien. Ein paar Euro löhnen spart viel Ärger. Tja, so läuft es nun einmal in der Praxis, auch wenn es einige immer wieder genannte Vorzeigemodellfirmen gibt. Für mich klingt das gescheitert.
Eine Frauenquote bringt allerdings durchaus etwas: landauf, landab Diskussionen mit jeder Menge emotionalem Sprengstoff. Der eine will und fordert die Quotenfrau, die andere findet sie überflüssig und diskriminierend. Huch?! Diskriminierend? Ja, so undankbar sind sie die Frauen! Sie fühlen sich abgewertet, wenn Mann sie aufwerten will. Sonderbar, oder? Frau will selbst zeigen, was sie kann und nicht ihren Busen nach vorn und das Kinn in die Luft recken und sich damit die Überholspur auf der Karriereleiter sichern. Klar, die Qualifikation zählt natürlich schon – aber wenn gleiche Qualifikation gegeben ist, siegt die Frau qua Quote. Und das nennt sich dann Gleichberechtigung. Haben Sie das alles nun verstanden? Ich nicht.