Nummer 2 wollte sich zu Karneval eigentlich als Elsa aus Disneys Eiskönigin verkleiden – passend dazu ist Nummer 3 als “Anna” unterwegs. Dazu hatte der Pate von Nummer 1 angeboten, ihr ein (wirklich schönes aber erschwingliches) Kostüm in China zu ordern. Seine Frau ist Chinesin und so würde das auch sprachlich kein Problem. Ich hatte darüber nachgedacht, das Kostüm selber zu nähen, aber es war sehr schwer, die passenden Stoffe zu bekommen. Letztlich fand ich sie nur bei Etsy und dann aus den USA für gefühlte 100 Euro Versandkosten.
Das angedachte Kostüm hätte aus China weniger gekostet als die Stoffe. Und wenn ich das gleiche in Deutschland bestellt hätte, dann wäre der Preis auf über 200 Euro gestiegen. Also sagte ich zu. Da auch viele andere Dinge und Kleidungsstücke dieses Haushalts aus China stammen, habe ich wegen eines Kostüms da ehrlich gesagt weniger moralische Bedenken. Aber dies soll nicht das Thema sein.
(Ja, ich stimme für Transparenz und Fairtrade. Ich bestelle aber nicht beim Biozertifizierten-Fairtrade-Spezialversand und zahle für einen Babystrampler 60 Euro. Das liegt fernab meines 4-Kinder-Klamotten-Budgets. Dafür trage ich meine Klamotten lange und die bei den Mädels reiche ich die Sachen von Nummer 1 bis Nummer 3 durch)
Wie auch immer hat der besagte Pate leider nicht realisiert, dass sie das Kostüm für Karneval haben wollte. Und so war sein Plan, es zu seinen Schwiegereltern zu bestellen und dann einfach Ende Februar von seiner Reise aus China mitzubringen.
Nummer 2 hatte also kein Kostüm und war geknickt. Wir suchten nach einer Notlösung. Zuerst schlug ich vor, sie könne als Audrey Hepburn gehen. Denn wir hatten Silvester spontan die Eingebung zu folgendem Foto gehabt:
Aber irgendwie war ihr ein schwarzes Kleid mit Handschuhen und ‘n bisschen Perlenkrams auf dem Kopf zu öde.
Daher habe ich meinen alten Fundus durchstöbert und ihr ein Kleid gegeben, das ich vor rund 15 Jahren abends vor der Glotze von Hand aus ein paar Brokat-Gardinen genäht habe. Letztere hatte ich aus einer WG-Wohnung gefilzt – dort hatten sie bereits vor meinem Einzug herumgehangen. Rund 50 Jahre vorher. Denn so wie der Stoff wirkte, schätzte ich, dass sie aus den 50ern stammten. Höchstens den 60ern. Das Kleid trug ich zum letzten Mal vor Jahren zu Halloween als Vampir.
Ich habe noch einen längeren Schleier an die Haube genäht (daran hing nur ein zerknittertes Fetzchen), das Kleid provisorisch gekürzt und Nummer 2 war happy.
Wegen der Gleichberechtigung Gegenüber Nummer 1 habe ich sie dann eben geknipst als sie aus der Schule kam. Hierbei hatten wir … äh … Besuch:
(Nummer 2 sucht noch nach der passenden Pose, aber weit kommt sie nicht …)
(… denn hier tapert K2 störend ins Bild, wie man sieht.)
(Nein, er ist nicht etwa verschwunden …)
(… “Guckguck!”)
Ich glaube er dachte sich “Sehr zuvorkommend, dass die Dosenöffner jetzt die Katzenhöhlen an sich befestigt transportieren.”
Endlich mal wieder Cat Content, ne? :D