Glawischnig rast mit 160 km/h so ein FPÖ-naher Poster auf YouTube. Ein Experte rechnete nach: Ihr Ampera fuhr offenbar nur 128.
Die Aufregung war groß. Und der Spott der Konkurrenz ebenfalls. War doch das grüne E-Mobil der Marke Opel Ampera mit Parteichefin Eva Glawischnig auf der Südautobahn gefilmt worden: “Glawischnig rast bei Sommertour 2012 mit 160 km/h im Elektroauto” so der Poster “Der Schlurf”, der bei etwas Recherche als FP-
Parteigänger zu erkennen ist.
Glawischnigs Fahrer konnte eine geringfügige Geschwindigkeitsübertretung nicht ausschließen. Doch vermutlich war es nicht einmal das: Der Film und Video-Experte Robert Niessner rechnete anhand des Schattenfalls und der Begrenzungslinien sowohl Tempo des Ampera als auch den Abstand zu den vorderen Fahrzeugen aus- schließlich sieht es so aus, als würde sich der Ampera durch die Kolonne durchdrängeln.
Als das Auto ins Bild kommt, fährt es mit 128 km/h auf der Überholspur, so Niessner gegenüber der Zeitschrift Österreich. Erlaubt sind 130. Zwar sei gerade das Anfangsbild verwickelt – doch Niessner berechnet das Tempo auf Basis der Bremsdauer in der nächsten Szene. Dazu analysiert er das Video Bild für Bild.
Denn der Ampera bremst exakt 3,5 Sekunden, Niessner errechnet anhand der Begrenzungslinien danach ein Tempo von 108 km/h. In 3,5 Sekunden verzögert der Wagen um 20 km/h, so der Experte.
Laut Niessner fährt der Glawischnig-Wagen seinen Vordermann bis auf 30 Meter auf. Das ist dann doch zu wenig. Bei 100 km/h wäre der Sicherheitsabstand 108 Meter.