Grundsätzlich bin ich der Allerletzte, der
sich "Reformen" (was für ein Euphemismus) widersetzte,
wenn sie denn sozial gerecht wären! Das sind sie aber nicht! Seit
Schröder musste man nicht mal mehr auf den im dunklen Osten
dräuenden real existierenden Staatssozialismus Rücksicht nehmen! Es
war nichts mehr da, vor dem sich der Kapitalismus fürchten musste
und in diesem Zusammenhang war es auch unnötig geworden, dem
arbeitenden Pöbel ein paar Zugeständnisse machen, wie beispielsweise eine
auskömmliche Rente, Weihnachts- und/oder Urlaubsgeld, einen Lohn, von dem
man leben kann...und dergleichen mehr!
Natürlich war da Druck von
außen zu Reformen. Es war der Druck, den der Kapitalismus aufbaute,
weil er seine Profitgier befriedigt sehen wollte! Und was tat man?
Man öffnete der Gier der Konzerne und der Spekulanten Tür und Tor,
senkte die Steuern der Reichen und lutschte aus den einfachen Leuten
raus, was nur raus ging! Renten runter, Löhne runter, soziale Absicherung
rasiert, Arbeitszeiten ausgedehnt, und den ganzen schäbigen Rest
"auf den Prüfstand gestellt" (wie man so schön zu sagen pflegt)!
Aus der SPD war nun vollends
eine Partei der Reichen und Besitzenden geworden, der Mitte der
Gesellschaft also! Und daran hat sich bis heute nichts, aber auch
gar nichts geändert! Bedauerlicherweise für die Parteien ist es aber noch
immer so, dass diejenigen die Wahlen gewinnen, welche die meisten
Wählerstimmen (wie auch immer das geschieht) auf sich vereinigen
können. Nun sind die einfachen Leute, die Habenichtse und sozial
Abgehängten aber in unserer Gesellschaft in der Mehrheit gegenüber
den Besitzenden! Und wenn die Mehrheit sich dazu entschliesst, nicht
mehr zu wählen (jedenfalls nicht die SPD), dann wird die SPD auch
keine Mehrheit erringen, da kann sich die Genossin Fahimi die Zukunft noch so
sehr schönreden! Aber was rede ich da?
Das ist ja alles bekannt und allein die
Tatsache, dass man die Realität einfach ignoriert, zeigt doch, was
da an der Spitze der guten alten Tante SPD sitzt - karriergeile
Schwachköpfe, die nicht danach trachten soziale Gerechtigkeit zu
verwirklichen, sondern Leute, die ein Sprungbrett in die Wirtschaft
suchen, um nach ein paar Jahren wohlfeiler Wirtschaftpolitik den fett
gewordenen Arsch in ein kommodes ledernes Fauteuil zu drücken und
eifrig das Anwachsen des eigenen Kontostandes zu beobachten! So geht
soziale Politik aber nicht! Und bevor die da oben das nicht begriffen
haben, wird die SPD keine 30% erringen und schon garnicht die absolute
Mehrheit!
weiterführende Links:
- Wahlwoche statt Wahltag - CSU lehnt Vorschläge von Fahimi zur Wahlreform ab (Artikel auf tagesspiegel.de vom 26.12.2014)
- SPD will wieder 30 Prozent holen - mit Wahlwochen (Artikel auf neues-deutschland.de vom 26.12.2014)