Da ich mich unbedingt mal wieder ein wenig quälen wollte und nicht immer die gleichen Rennen laufen (alternativ fand am Vortag der Abschlusslauf der Albgold-Winterlaufserie in Trochtelfingen statt), fuhr ich ins viel näher gelegene Sindelfingen, um zum ersten Mal beim sogenannten Glaspalastlauf teilzunehmen. Der Glaspalast ist Sifi’s große und beindruckende Indoor-Leichtathletikhalle. Sie ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen (Toilettenwände in “Siebzigerjahre-Moosgrün”), aber für einen Buben vom Lande imposant.
Das Wetter war wie angekündigt eine Fortsetzung des Frühlingstraums mit 10°C und strahlendem Sonnenschein. So lief ich denn auch kurz/kurz. Ehrensache. Klar, wenn man sauber die Ausschreibung Wort für Wort lesen würde, hätte einem alles klar sein können. Aber das tun offenbar die Wenigsten. Denn wen auch immer ich fragte (und ich musste so ziemlich alles fragen), keiner wusste richtig bescheid. Wo gibt’s Startunterlagen, wo ist der Start, wo das Ziel usw.? Es klärte sich dann zwar alles auf, aber das hätte man besser organisieren können. Zumal mit 580 Athleten für einen lokalen 10er ein Gewusel wie im Anmeisenhügel herrschte.
Axel Stahl, den ich ja noch aus den Anfängen des Triathlon in Deutschland kenne, moderierte in gewohnt guter Leistung und war sozusagen MC (Master of the Ceremony). Wir waren in den Achtzigern Mitbewerber und ich erinnere mich noch insbesondere an den Deutschland Cup in Mengen (1987?), wo ich geschlagene 10 km in Sichtweite hinterherlief, ohne ihn überholen zu können.
Pünktlich um 11:00 Uhr dann der Start und es ging hinter zwei Radlern heraus aus dem Innenraum der Halle über die Zeitmessmatte draußen. Die wilden Jungs konnten sich wie erwartet kaum im Zaum halten und das Testosteron spritzte nur so aus allen Hautöffnungen.
Die Strecke war alle andere als flach. Wellig wäre untertrieben. Trochtelfingen ist dagegen die reinste Flachstrecke. Und mit den nicht gezählten 400 Meter raus aus dem Glaspalast waren’s dann wohl auch 10,4 km. Anyway. Am ersten, langgezogenen Berg sortierte sich alles schon einigermaßen. Bis km 4,5 (höchster Punkt) wurden so schon über 100 Höhenmeter überwunden und insgesamt sollten es fast 200 Hm werden. Im Grunde ist so ein 10er natürlich ziemlich banal. Nach zwei bis drei Kilometern ist das Feld (bis auf Ausnahmen) sortiert, es wird nur gelaufen und es tut weh. Ich weiß schon, warum ich Triathlons lieber mag.
Der ewige Konkurrent Wolfgang Gauß war wie immer als reiner Läufer in Winter-Topform und stürmte mit den anderen vorne weg. Im Ziel sollte er dann gar nicht mehr ganz so enorme 35 Sekunden Vorsprung haben und die M45 vor mir gewinnen. Alles in Ordnung soweit. Ganz vorn wurde wie in der Albgold-Serie brutal schnell gelaufen und selbst ein Timo Zeiler (Trochtelfinger!) kam über einem 4. Platz nicht hinaus.
Fazit: Ein schöner Sonntagsausflug mit 35 Minuten Vollgas. Schönstes Frühlingswetter. Kurze Anreise (25 min. Door-to-Door). Anschließnd auf der Heimfahrt kurz rechts abgebogen und schöne 3 Stunden Fildorado mit Sauna und Entspannung in der Sonne. Ordentliche Leistung aus dem Training raus (am Vortag bei dem tollen Wetter noch eine Radrunde mit Kai gedreht). Zufrieden.
Race Stats:
- Wetter: Sonnig, leichter Wind, 10°C
- Strecke: 10 km mit ca. 192 Hm
- 524 Finisher
- Platzierung/Zeit : 13. Platz overall (2. M45) in 35:36
- Material: Saucony Fastwitch, Pearl Izumi Outfit
- Ergebnisliste gibt’s hier!