GKV Spitzenverband: Europaweite Ausschreibung der unabhängigen Patientenberatung

Erstellt am 9. September 2010 von Stscherer

Nun ist es also soweit: der GKV-Spitzenverband schreibt die unabhängige Patientenberatung europaweit aus.

Aber was ist denn das, die „unabhängige Patientenberatung“, die bisher im Rahmen eines Modellprojekts erprobt worden ist und später zur Regelversorgung der Patienten gehören soll?

Nach Aussage des GKV Spitzenverbandes soll es sich dabei um ein persönliches oder telefonisches Beratungsangebot für Versicherte handeln, dass den Ratsuchenden hilft, sich in einem komplizierten Gesundheitswesen zu orientieren; dadurch werde die Transparenz erhöht“, denn viele Ratsuchende hätten trotz vielfältiger Informations- und Beratungsangebote Schwierigkeiten, die richtige Anlaufstelle für ihr spezielles Problem zu finden. Hier könne die unabhängige Patientenberatung für Versicherte und Patienten eine sinnvolle Hilfe bieten.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann arbeitet man also nicht daran, dass Gesundheitswesen einfacher und transparenter zu gestalten (und damit vielleicht sogar kostenmässig zu verschlanken), sondern man baut ein neues Spezialistensystem auf, dass den Patienten durch das Gesundheitssystem führt.

Und was kostet das alles? Nun ja, an Fördermitteln hat die gesetzliche Krankenversicherung schon einmal 5,2 Millionen Euro pro Jahr vorgesehen… für eine zusätzliche unabhängige Regelversorgung mit Informationen über ein Gesundheitssystem, dass schwerpunkmässig von Körperschaften des öffentlichen Rechts betrieben wird.

Da fragt man sich doch, was eigentlich aus der Initiative aus dem Gesundheitsministerium geworden ist, den Hausarzt über die Hausarztmodelle zum „Lotsen für die gesetzlich Versicherten“ zu machen?


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