Girl On The Train – ein Bestseller von Paula Hawkins

Von Sabienes @sabienes

Frau Sabienes sagt

Girl On The Train

Rachel ist seit der Scheidung von ihrem Ehemann Tom richtiggehend abgestürzt. Sie wohnt halb geduldet, halb unerwünscht bei einer Freundin, die sie eigentlich kaum kennt, zur Untermiete. Außerdem hat sie Geldprobleme, Alkoholprobleme und Depressionen. Jeden Tag pendelt sie von einem dieser gesichtslosen Vorstädte mit dem Zug in die große Stadt und abends wieder zurück. Jedes Mal muss der Zug an einem Signal stoppen und ihr einziges Vergnügen in ihrer allgemeinen Tristesse ist es, ein junges Bilderbuch-Ehepaar zu beobachten, deren Haus am Bahndamm steht. Aber diese scheinbare Idylle wird jäh zerstört, als die junge Traum-Ehefrau plötzlich verschwindet.
Rachel ist entsetzt. Denn an dem Abend, an dem diese Frau zum letzten Mal gesehen wurde, hielt sie sich genau in dieser Straße auf. Volltrunken.
Und sie kann sich an nichts mehr erinnern.

Paula Hawkins

Paula Hawkins wuchs in Simbabwe auf und arbeitete in London als Journalistin, bevor sie sich unter dem Pseudonym Amy Silver ins literarische Fach wagte. Das vorliegende Buch „Girl on the train“ ist ihr erster Thriller und schlug in Großbritannien und den USA wie eine Bombe ein, so dass ihre Verleger dieses Buch schlicht als „Gott“ bezeichnen.

Girl On The Train – Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich

Das Buch ist in Tagebuchform geschrieben, wobei hauptsächlich Rachel zu Wort kommt, manchmal aber auch Megan (die Frau, die verschwindet) und einige Male Anna (die neue Ehefrau von Rachels Ex-Mann). Durch diese Stilform hat man als Leser die Gelegenheit, sich so richtig in die Abgründe von Rachels Psyche hineinzuknien und mit ihr ein paar Dosen Gin Fizz zu kippen – ihrem Lieblingsgetränk. Man wird genauso zum Stalker, wie Rachel ein bisschen eine Stalkerin ist, wenn sie vom Zugfenster aus das fremde, perfekte Glück beobachtet. (Allerdings hat es mich schon gewundert, wie viel Zeit man bei den englischen Wetterverhältnissen auf seiner Terrasse verbringen kann.) Außerdem stalkt sie noch ihrem Ex-Mann Tom hinterher, der sie so schmählich verlassen hat und nun mit der neuen Frau und einem kleinen Kind in ihrem alten, gemeinsamen Haus wohnt. 

Je mehr Einblick man in Rachels Leben erhält, um so mehr fragt man sich, in welcher Gosse das wohl enden wird. Aber dieses Mädchen im Zug ist nicht zu bremsen und allen Widerständen und Gemeinheiten, die sie erfährt zum Trotz, versucht sie das Rätsel um das Verschwinden von Megan zu lösen – auch um sich selbst zu rehabilitieren.
Es zeigt, welche Reserven auch eine noch so gedemütigte Frau aktivieren kann, wenn sie ein Ziel vor Augen hat und diese Erkenntnis mit dem unweigerlich gutem Ende hat mir imponiert.

Es ist ein leiser, ruhiger Thriller, der ohne viel blutiges Gemetzel auskommt, aber dennoch an die Substanz geht und meine derzeitige Top-Empfehlung für ein paar ruhige Leseabende auf dem Sofa.

Übrigens wird Girl On The Train im September nächsten Jahres als Film in die Kinos kommen. Und ich bin schon sehr gespannt! 

Bibliografisches

  • Titel: Girl On The Train – Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich
  • Originaltitel: The Girl on the Train
  • Autor: Paula Hawkins, Christoph Göhler (Übersetzung)
  • Broschiert: 448 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Verlag (15. Juni 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3764505222
  • Preis: 9,99 € (Kindle), 12,99 € (Broschiert), 11,24 € (MP3 CD)
  • Bestelllink: Girl on the Train – Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich

Mit dieser Rezension beteilige ich mich an Daggis Buchchallenge 2015, Aufgabe 11: Lese einen Krimi oder Thriller.

Foto: Girl On The Train ©frau-sabienes.de
Text: Girl On The Train – ein Bestseller von Paula Hawkins ©frau-sabienes.de
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