Umstritten: Gipfelkreuz auf dem Piz Mitgel. (Stefanski/ Wikicommons)
Guter Artikel in der SAC-Zeitschrift "Die Alpen" über Gipfelkreuze; leider ist er für Nichtmitglieder gesperrt. Autor Daniel Anker erzählt etwa vom Kammerdiener des französischen Königs Karl VIII., der mit zehn Mann 1492 die senkrechte, 300 Meter hohe Wand des Mont Aiguille bei Grenoble durchsteigt, um drei Kreuze zu montieren - er und seine Partie, zu der zwei Priester gehören, bleiben gleich sechs Tage oben und feiern auch einen Gottesdienst. Anker leitet dann von der Historie allmählich auf die moderne Frage über, ob Gipfelkreuze gut oder schlecht seien, und berichtet von dem heutigen Greyerzer Bergführer Patrick Bussard. Er beschädigte mehrere Kreuze, die er als "Symbole des Todes" empfindet, hat 2010 eine Unterschriftensammlung gegen religiöse Zeichen in der Natur lanciert und wartet auf seinen Prozess wegen Sachbeschädigung und Verletzung der Religionsfreiheit. Einen Vorläufer, einen Gipfelkreuz-Hasser, hat er in dem Wiener Alpinisten und Lehrer Eugen Guido Lammer, 1863 bis 1945. Zitat:"Was hat das Kreuz in der Gebirgsöde zu sagen? Dieses Denkmal des scheusslichsten Justizmordes aller Zeiten! Lasset doch die Sprache der Elemente rein erklingen, lasst die Natur unverfälscht zu eurer Seele sprechen! (...) Soll es Gottesdienst sein, diese uralte reine Gottnatur zu verfälschen mit aufdringlicher, kleinmenschlicher Sentimentalität?"