Gigi Becali gibt sich geläutert. Geschwätzig erzählt er, dass er jetzt die Finger von der Politik lassen wird, er will auch nicht mehr im öffentlichen Leben stehen und wird für seine Feinde beten. “Ich bin jetzt 57 Jahre alt, werde noch 20 Jahre leben, was habe ich noch davon, wenn ich im öffentlichen Leben stehe”, fragt er sich. Er will jetzt auch mit allen Menschen in Frieden leben. Im Gefängnis hat er angefangen Bücher zu lesen und er meint, dass er mindestens 10 Bücher geschafft habe. In Freiheit sei ihm dieses Vergnügen nicht bekannt gewesen, meint er. Und – man glaubt es kaum – er will sein Geld in die Verbesserung der Gefängnisse investieren!
Das rührselige Stück vom geläuterten Gefangenen, der nun die Situation der Gefangenen durch finanzielle Unterstützung verbessern will, veranlassen den Journalisten George Damian, eine satirische Schlussfolgerung für all die rumänischen Millionäre vom Schlage Becali’s, die bisher den Staat nur geschädigt haben, zu ziehen:
“Das wäre doch eine Lösung: Die reichen Rumänen müssen die Probleme der Rumänen durchmachen, sehen was für ein trauriges Leben sie führen und dann sind sie bereit in das Land zu investieren.
Zum Beispiel in die Gesundheit: Irgendein Millionär mit Krebs. Er darf sich nicht in Österreich behandeln lassen, er muss in Rumänien bleiben und Schlange stehen für die Behandlung im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung. Seine Konten werden blockiert, damit er nicht mehr als die Hälfte einer Pension für Bestechungsgelder für das Krankenhauspersonal zur Verfügung hat. Nach der Chemotherapie werden wir ihn sagen hören, dass er 90% seines Geldes in die Gesundheitsversorgung investieren wird”.
Oder die Straßen. Der Fiskus macht eine Liste mit den Millionären Rumäniens, die dann per Gerichtsbeschluss verpflichtet werden, nur noch mit einem Dacia Logan herumzufahren. Ihre Konten werden ebenfalls blockiert, damit sie die Reparaturen aus einem durchschnittlichen Monatsgehalt bezahlen müssen. Sie haben keinen Zugang mehr zu Hubschraubern und Flugzeugen, sie werden ihr Leben auf den Straßen des Vaterlandes auf dem Weg von Bukarest nach Oradea in Gefahr bringen müssen.”
George Damian’s Rückschluss auf den rührseligen Becali: “Es ist nicht korrekt, dass nur Häftlinge von den Wohltätigkeiten der Millionäre profitieren”. Wenn diese Herrschaften tatsächlich den Beitrag zum Gemeinwesen erbringen würden, zu dem sie verpflichtet sind und stattdessen auf Betrug und Korruption verzichten würden, dann sähe es sicher besser aus auch für das rumänische Gemeinwesen.
Siehe auch
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Autodiebe bingen Millionär ins Gefängnis
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Informationsquelle
Gheorghe Becali şi soluţia pentru România