Gigaset Camera: Augen auf für mehr Sicherheit
Von Malte Kirchner
Lange wurde sie in Aussicht gestellt, jetzt ist sie endlich da: Die Camera von Gigaset Elements. Weil sie sich deutlich von den restlichen Sensoren abhebt, habe ich mir diese Ergänzung in einem mehrwöchigen Test genauer angesehen.
Gigaset Elements Camera
Kurz zur Erinnerung: Bei Gigaset Elements handelt es sich um ein System zur Überwachung des eigenen Hauses bzw. der eigenen Wohnung. Mittler ist dabei eine Basisstation, die per LAN-Kabel mit dem Router verbunden wird. Per Bluetooth LE können diverse Sensoren angebunden werden, etwa für Türen und Fenster oder Bewegungsmelder. Ein ausführlicher Test zu Gigaset Elements ist hier vor einigen Monaten erschienen.
Die Kamera ist nun das Tüpfelchen auf dem i des Systems, denn bislang ließen sich zwar Bewegungen und Öffnungen verlässlich erkennen. Wer oder was dahinter steckt, blieb dem Nutzer jedoch verborgen. Hierbei galt es entweder selbst nachzuschauen oder jemanden zu kennen, der schnell vorbeigucken kann.
Nun ist eine Kamera technisch ein anderes Kaliber als Sensoren, was wohl die lange Wartezeit erklärt.
Die Gigaset Camera ist ein weißes Kästchen mit Antennenstummel, das mitsamt Stromkabel und LAN-Kabel geliefert wird. Besonders praktisch ist die Stromkabelverlängerung, so dass auch eine weiter entfernt liegende Steckdose gut erreicht werden kann. Der nötige Stromanschluss unterscheidet diese Erweiterung übrigens von den anderen Sensoren, die per Batterie betrieben werden.
Einfache Installation
Ausgepackt: Das steckt im Karton.
Die Installation von Camera ist wie bei den anderen Sensoren recht einfach. Für die Erstinstallation muss Camera mit dem ebenfalls mitgelieferten LAN-Kabel an den Router angeschlossen werden. Ein Code auf der Rückseite identifiziert die Camera bei der Elements Basisstation. In einem Konfigurationsdialog kann nun ein WLAN eingestellt werden, so dass das LAN-Kabel fortan entbehrlich ist.
Einmal aktiviert, signalisiert eine LED an der Vorderseite, ob die Camera einsatzbereit ist. Die Diode ist allerdings ziemlich hell, was für eine Überwachungskamera nicht unbedingt von Vorteil ist. Hier wäre es wünschenswert, dass das Leuchten abgestellt werden kann.
Zu den Besonderheiten der Kamera zählt ein Nachtsichtmodus, der mit Infrarotlicht realisiert wird. Das Bild ist dann zwar monochrom, aber dank der Infrarotstrahlen wird im Dunklen alles sichtbar. Der Nachtsichtmodus kann entweder automatisch oder in den Einstellungen manuell aktiviert werden.
Bild und Ton
Hell: Die LED an der Kamera.
Die Kamera ist auch in der Lage, Ton zu übertragen. Qualitativ dürfen hier keine Höchstleistungen erwartet werden, aber für eine Überwachungskamera reicht dies vollkommen aus und ist ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung.
Das Betrachten der Bilder erfolgt über die Elements App, die ich auf dem iPhone getestet habe, oder alternativ über die Elements-Website. Der Zugang ist sehr einfach, leider dauert es aber bis zu einer halben Minute, bis einmal ein Bewegtbild erscheint. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn zunächst einmal ein Standbild übertragen wird, zumal dies gerade beim mobilen Abruf günstiger für das Datenvolumen wäre.
Beim Betrachten der Bewegtbilder ist außerdem ein deutlicher Zeitverzug einzukalkulieren. Man sieht also nur bedingt ein Livebild – die Verzögerung beträgt bis zu einer halben Minute.
Die Frage, die man sich als Nutzer unweigerlich stellt, ist natürlich, welchen Weg die Bilder eigentlich nehmen.
Die Bilder sind von einer guten Qualität. Sie sind detailreich und erfüllen die einer Überwachungskamera vollends.
Zukunftswünsche
Für die Zukunft wäre noch eine Signalisierung wünschenswert, wenn die Kamera Bewegungen erfasst, im besten Fall gleich mit dem Pushen oder Versenden eines Standbilds. Ein späteres Abrufen der Aufnahmen ist derzeit nämlich nicht möglich. Dies wäre für eine Überwachungskamera aber unerlässlich, da nicht immer gewährleistet, dass man als Nutzer gerade Zeit hat, live nachzuschauen.
So bleibt unter dem Strich noch einiges an Potenzial für Verbesserungen, die aber dank der nachrüstbaren Software allesamt noch nachgeliefert werden können. Gigaset Elements hat hier in der Vergangenheit schon bewiesen, dass man noch neue Funktionen nachliefert.
Was gefällt, ist das bekannt harmonische Zusammenspiel der Komponenten und die einfache Bedienbarkeit des Systems. Hier ist Camera vielen Einzelkameras überlegen, zumal die Kombination mit den Sensoren ein Alleinstellungsmerkmal ist. Auf jeden Fall ist Camera eine praktische Ergänzung, auf die es sich gelohnt hat, zu warten.
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