Man geht im Herbst durch den Wald, und da stehen auf einmal unter einer Buche eine Menge Pilze. Sind das nun Steinpilze? So ein Steinpilzragout mit selbstgesammelten Steinpilzen, das wäre doch was! Aber da gibt es doch noch Giftpilze (Satanspilz) oder ungeniessbare Pilze (z.B. den Gallenröhrling (Tylopilus felleus), die mit dem Steinpilz verwechselt werden können.
Also – giftig oder nicht? Das ist beim Laien die bange Frage, wenn es in den Wald zum Pilzesammeln geht – die wohl landläufig bekannteste Verwechslungsmöglichkeit ist die zwischen Champignon und Grünem Knollenblätterpilz. Und daher sollte man tunlichst meiden, einfach so auf Pilzsammeltour in den Wald zu stapfen - denn als unerfahrener Pilzsammler ist dieses Unterfangen unter Umständen lebensgefährlich. Aber man kann sich schlau machen (lassen) – zum Beispiel bei Pilzkursen. Da lernt man praktisch, welche Unterscheidungsmerkmale wichtig sind, wie man Pilze schonend erntet und worauf man achten muss.
Aktuell und passend zur Pilzsaison bieten zum Beispiel viele Volkshochschulen Pilzkurse an, bei der Pilzsachverständige den Teilnehmern auf einer Exkursion Speisepilze und ihre (giftigen) Doppelgänger näherbringen. Hierbei geht es meist nicht um das Sammeln von Pilzen, sondern um das Sammeln von Erfahrung – welche Pilze werden gefunden, wie erkenne ich sie, ist er essbar, ungeniessbar oder gar giftig? Welche Unterscheidungsmerkmale gibt es, kann man ihn mit anderen Pilzarten verwechseln? Wo wächst er normalerweise, und wann? Man kann sich sicher sein, dass man danach um einiges sicherer zum Pilzsammeln in den Wald geht!
Wenn man dann zum Pilzesammeln aufbricht, sollte man diese Regeln berücksichtigen:
Gemeiner Steinpilz (Boletus edulis)
- Auf keinen Fall mit Plastiktüte in den Wald gehen. Pilze müssen luftig transportiert und gelagert werden und dazu eignet sich am besten ein Korb. Übrigens: Auch in Stofftaschen kommen die Pilze oft zerdrückt oder gar matschig in der heimischen Küche an.
- Schauen Sie sich den Wald, in dem Sie ihre Pilzsuche starten wollen, genau an: Wachsen hier Brennnessel, Brombeeren und das große Springkraut, dann können Sie sich die Suche sparen. Hier findet man keine Pilze.
- Bevor Sie zum ersten Mal suchen gehen, sollten Sie sich bereits etwas mit der Materie beschäftigt haben. Ein gutes Buch gibt einen ersten Überblick über die vielen Pilzarten. Beginnen Sie ihre Sammlerkarriere am besten mit den Röhrenpilzen, denn hier kann es auch bei Verwechslungen nicht zu dramatischen Vergiftungen kommen.
- Stoßen Sie auf Ihnen unbekannte Pilze, so ernten Sie keinesfalls in großen Mengen: Nehmen Sie nur ein oder zwei Fruchtkörper zur Bestimmung mit. Sollten sich die Pilze als essbar erweisen, können Sie auch zu einem späteren Zeitpunkt an die Fundstelle zurückkehren.
- Egal, ob Sie den Pilz aus dem Boden herausdrehen oder mit dem Messer abschneiden: Achten Sie darauf, dass Sie den ganzen Stiel miternten – schließlich findet sich der Unterschied zwischen essbaren und giftigen Sorten oft “unterirdisch”. Beispiel: Die Knolle der giftigen Knollenblätterpilze befindet sich meist im Boden. Der obere Teil wird immer wieder mit dem Champignon verwechselt.
- Wenn Sie mit dem Messer ernten: Nehmen Sie das Moos um den Pilzfuß weg, hebeln sie den Stiel mit Hilfe des Messers tief aus dem Boden heraus und legen Sie anschließend das schützende Moos wieder auf die Stelle. Keine Angst: Die Gefahr, den eigentlichen Pilz – das unterirdische Myzel – mitzuernten geht praktisch gegen null. Das Myzel liegt gut geschützt zwischen fünf und 20 Zentimeter unter der Erdoberfläche.
(Sammeltipps mit freundlicher Genehmigung von www.pilzfinder.de übernommen)