Bei der ganzen Finanzkrise und dem Blick auf viele Banker hat sich der Begriff Gier zu einem Unwort entwickelt, das in erster Linie reflexhaft Entrüstung auslöst. Doch Gier hat nicht nur mit Geld zu tun, sondern ist in erster Linie ein Verlangen, ein Streben nach Glück. Der Gierige will, dass er glücklich ist. Und dafür plagt er sich, gibt Gas und versucht mit unermüdlichem Einsatz das zu bekommen, was er möchte. Ziele können Reichtum sein, Unabhängigkeit, Macht, Einfluss, Intensität, nach Verschmelzung, nach Nahrung oder nach Schlankheit, nach einem anderen Menschen. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Die Gier nach Dingen außerhalb von mir schafft neue Gier
Und genau das ist fatal: Immer dann, wenn ich davon überzeugt bin, dass ich selbst etwas von außen brauche, um ruhiger, satter & glücklicher zu werden, hänge ich am Gängelband meiner Umgebung. Manchmal stehen mir Menschen im Weg, manchmal das Wetter und meistens die Umstände, die mich in meiner Gier behindern. Und dann wieder anspornen, noch mehr reinzugeben, noch mehr Gier zu entwickeln um das Loch zu stopfen, das eigentlich in mir selbst ist. Aber nach der Befriedigung in mir selbst zu suchen, tut mir vielleicht weh? Weil ich irgendwelche Dinge aus der Vergangenheit meine anschauen zu müssen. Weil ich vielleicht mir eingestehen muss, dass es um etwas ganz anderes geht bei meiner Gier. Da ist es dann schmerzfreier und einfacher, die Gier im außen zu entwickeln. Mit aller Konsequenz!
Und ja, die Fragen “Was macht mich eigentlich glücklich und zufrieden?” und “Woran merke ich denn, wenn ich glücklich und zufrieden bin?” sind nicht einfach zu beantworten. Aber die Suche nach einer Antwort lohnt sich. Ich helfe gerne dabei.