Gibt es Gott?
Die heutige Wissenschaft ist extrem spannend. Es gibt unzählige Modelle und wahrscheinliche Möglichkeiten, die sich teilweise widersprechen. Um die Physik und die Quantenphysik kursieren Interpretationen in alle Richtungen. Der Astrophysiker Stephen Hawking erklärt in seinen Ausführungen " Der große Entwurf: Eine neue Erklärung des Universums", dass ein Gott sogar nicht möglich ist. Die Schamanenstube nimmt darauf Bezug und widmet sich auch dem Thema: gibt es ein Leben nach dem Tod? - Stephen Hawking sagt: nein.
Es zeichnete sich schon seit der Entstehung der Wissenschaft ab, dass die Forschungsrichtungen sich klar von religiösen Vorstellungen weg bewegen. Das missfiel den machthabenden Religionen natürlich. Heute sieht das anders aus: man kann heute, zumindest in der westlichen Zivilisation sich offen dem Thema widmen, ob es einen Gott gibt.
Hawking bezieht sich auf die religiöse Tatsache, dass ein Gott die Welt erschaffen habe. Die Entstehungsgeschichten des Universums sind fester Bestandteil aller Religionen. Man mache uns haftbar: die Bibel beginnt mit "Am Anfang war das Wort Gottes" oder so. Diese Aussage hat Hawking widerlegt. Warum er sich diesem Thema widmet und damit in den heutigen ideologischen Kleinkrieg veralteter Religionsvorstellungen einsteigt, ist uns nicht klar. Publicity?
Man ist sich heute einig, dass das Universum expandiert und zu seinem Beginn eine Singularität darstellte. Sprich da war nur ein Punkt, sonst nix. Diese Singularität muss aber die ganze Masse des Universums in sich getragen haben. Das kommt einem sogenannten schwarzen Loch gleich.
Nähert man sich einem schwarzen Loch, wird auch die Zeit durch die immense Gravitation in Mitleidenschaft gezogen, bis sie schliesslich zum Stillstand kommt. Das ist für uns an Zeit gewöhnte Hirnträger schwer vorstellbar.
Jedenfalls ist die Zeit nach dem Urknall entstanden, nicht davor. Wenn es keine Zeit gab, dann hat gemäss Hawking auch kein Gott existieren können. Zumindest hätte er keine Zeit gehabt, den Urknall hervorzubringen.
Soweit unser Verständnis.
Diese Frage ist umstritten. Wir nehmen Geschehnisse sequentiell wahr, sprich in Folge. Was aber, wenn wir schneller sehen könnten? Als Beispiel fügen wir das Fernseh-Schauen an. Dort werden hintereinander 25 Bilder in der Sekunde gezeigt. Nur unser Gehirn nimmt darin Bewegungen wahr, eigentlich sind da keine. Eine Küchenschabe nimmt 50 Bilder wahr und hat darum auch alle Zeit der Welt, der auf sie zurasenden Hand zu entfliehen.
Es könnte auch sein, dass alle Situationen der Bilder unabhängig voneinander existieren. In der richtigen Reihenfolge wahrgenommen, sieht die Welt bewegt aus. Das würde auf ein ungelöstes Rätsel der Quantenphysik passen, dass ein Teilchen einmal da sein kann und dann einfach an einem anderen Ort auftaucht.
Rein aus schamanischen Wahrnehmungen heraus können wir sagen: wir sind auf unseren Reisen sicherlich denselben Wahrnehmungsarten wie im normalen Bewusstseinszustand ausgeliefert: auch dort nehmen wir Dinge sequentiell wahr.
Man kann auf schamanischen Reisen aber auch springen, von einer "Zeit" in die andere, gerade wie es einem beliebt. Von Bild zu Bild.
Gemäss Hawking gibt es Zeit, zumindest seit dem Urknall. Vorher war keine Zeit. Darum auch kein Gott. Die ganze Entropie, das Streben nach Unordnung führt letztlich auf den Big Bang zurück. Vorher war keine Unordnung. Denn wenn keine Ordnung und keine Zeit da ist: dann gab es auch keine Materie, denn Albert Einsteins E=mc2 ist immer noch gültig.
Wenn wir die Frage pragmatisch angehen, ist es für die heutige menschliche Psyche in den meisten Fällen unerträglich, dass nach dem Tod einfach nichts mehr sein soll. Obschon das aus Therapeuten-Augen die einzige Konsequenz der Erhöhung der Lebensqualität nachzöge: man muss jetzt sein Leben geniessen. Nachher ist keine Zeit mehr dafür.
Der Schamanenstube gefällt dieser Ansatz seit Jahren. Wir ecken damit allerdings immer an, weil die Folgen frappant sind: man kann keine Verantwortungen mehr abschieben, findet keinen Trost, dass irgendwann alles gut wird und hat keine Rechtfertigung mehr, Dinge aufzuschieben.
Das entspricht den menschlichen Bedürfnissen nicht, gar nicht. Selbst dann nicht, wenn man merkt, dass man immer älter wird und gewisse Dinge gar nicht mehr im Möglichen liegen.
So müsste man als Therapeut sagen, dass ein Leben nach dem Tod existiert und sich den darauffolgenden Fragen stellen? - Nein, das kommt der Erschaffung einer religiösen Vorstellung gleich, die man aus einer therapeutischen Unsicherheit heraus angehen müsste.
Das ist Quatsch.
Die Schamanenstube praktiziert und unterrichtet im gleichen Atemzug Rückführungen in vergangene Leben, widmet sich der Arbeit im Totenreich und sprengt mit ihren Reisen zur Weltseele alles, was die Aussage "nach dem Tod ist nichts mehr" am Leben erhält. Wir widersprechen uns?
Nein. Wir lassen es nur offen. Wer bei uns die Ausbildungen durchläuft, muss sein Weltbild selbst formen, da helfen wir nicht mit Dogmen nach. Schamanismus ist in unseren Augen keine Religion, entgegen allgemeiner Aussagen. Aus Schamanismus können Regeln und Dogmen entstehen, doch das ist Sache der einzelnen, nicht des Schamanismus.
So antworten wir auf die Fragen:
- Gibt es einen Gott?
Tut dir diese Vorstellung mehrheitlich gut?
- Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Wie ändern die möglichen Antworten Deine Einstellung zu deinem Leben?
- Gibt es Zeit?
In der Wahrnehmung auf jeden Fall. Die Frage definitiv zu beantworten, da fragst du die Falschen.