„Stürzen Twitter, Facebook und Mobiltelefone Mubarak?“ schrieb gestern die Basler Zeitung.
Die Antwort ist klar wie einfach: Nein!
Wenn jemand in diesem Tagen jemanden stürzt oder ein Regime zum einstürzen bringt, dann sind es Menschen, die nach Freiheit verlangen. Und um sich zu informieren, zu artikulieren, zu organisieren, zu koordinieren und um ihre Botschaften in die Welt hinauszutragen nutzen sie Medien jeder Art – das taten schon Revolutionäre vor ihnen so. Und heute eben auch elektronische Medien und insbesondere Social Media.
Sie erlauben es besser als jedes andere Medium zuvor, dass Menschen sich informieren, artikulieren, organisieren, koordinieren und ihre Anliegen kommunizieren – sofern die technischen Infrastrukturen nicht lahmgelegt werden. So gesehen sind Social Media Werkzeuge, deren sich die Revolutionäre – und auch deren Gegner – bedienen, nicht mehr und nicht weniger. Social Media sind keine Wunderwaffe, sondern eine Menge von Werkzeugen, die nicht nur den Mächtigen zur Verfügung stehen und die auch die Kraft haben, Kommunikationsstrukturen zu verändern.
"Social Media hat eine wichtige Rolle bei den Entwicklungen der vergangenen Wochen gespielt. Doch wir dürfen Kommunikationsformen nicht mit Revolution verwechseln." (The European, 1.2.2011)
Zum Thema:
Auf der Suche nach der „Social-Media-Revolution“ von Nico Luchsinger (NZZ)
Die Revolution, die keine war von Mathieu von Rohr (Spiegel Online)
Gefangen im Netz von Jeffrey Carr (The European)
Der Journalist @gutjahr nutzt Social Media für die Berichterstattung:
G! – gutjahr's blog: Link, Link
Das klägliche Versagen von ARD & ZDF im Fall Ägypten
Bildquelle: flickr.com/Audaciousgloop (CC Lizenz)