Zu einer schönen Hochzeitsfeier gehört vor allem eine tolle Stimmung. Und damit diese Stimmung aufkommt, ist es (unter anderem) sehr wichtig, dass die Sitzordnung passt. Aber kann man das überhaupt planen?
Ein Beispiel: Der Hochzeitstisch mit dem Brautpaar ist der Mittelpunkt des Raumes. An diesem sitzen traditionell neben Braut und Bräutigam auch die jeweiligen Eltern. Das Brautpaar wollte aber die Kosten für Drucksachen so gering wie nötig halten und geht davon aus, dass dieser Brauch schon jedem bekannt sein müsste. Nach der Trauung trudeln allmählich alle Hochzeitsgäste ein. Und weil der Hochzeitstisch auch zufällig der Tisch ist, der am nähsten an der Toilette und am weitesten weg von den Musikboxen ist, denkt sich die etwas ältere Tante Inge, dass sie sich am besten dort hinsetzt. Die Brautmutter bekommt das zum einen zu spät mit und zum anderen ist Tante Inge Verwandschaft vom Mann und da will man am Hochzeitstag keinen Streit vom Zaun brechen. Also muss sich die Brautmutter mit an den Tisch setzen, an dem auch ihre Cousine Elli sitzt, die sie überhaupt nicht leiden kann. Ende vom Lied: Die Brautmutter ist den ganzen Abend bedient, weil Cousine Elli nicht aufhört zu quatschen, der Brautvater ist jetzt schon genervt, da er weiß, was er sich nach der Feier alles anhören darf und weil Tante Inge das ganze mitbekommen hat, heult sie der Braut die Ohren voll…die wiederum fleht nach der Hilfe des Ehegatten. Da dieser aber weiß, wie Tante Inge diskutieren kann, gesellt er sich lieber mit einem Flachmann zu seinem Trauzeugen, der am ganz anderen Ende des Raumes sitzt und von dem ganzen Trubel überhaupt nichts mitbekommen ist.
Zugegeben, ein etwas utopisches Beispiel. Aber dennoch kann es zu unnötigen Reibereien kommen, wenn die falschen Leute am falschen Tisch sitzt.
Die Räumlichkeit
Zuerst sollte man sich die Location genau anschauen. Wo werden das Buffet, der DJ und der Geschenketisch stehen? Wo sind die Toiletten? Wo wird die Tanzfläche sein?… Im Idealfall vor dem DJ-Pult .
Im Normalfall steht dann noch die Wahl der Tische zur Auswahl. Rund oder Rechteckig? Jedoch haben die meisten Anbieter nur eine Sorte von Tischen zur Verfügung, sodass einem diese Entscheidung freundlicherweise gleich abgenommen wird.
Die Personengruppen
Schaut man sich seine Gästeliste an, kann man diese in Gruppen unterscheiden. Da wären die älteren Herrschaften, Oma Hilde, Opa Bruno und auch Tante Inge, deren Blase ja nicht mehr die Jüngste ist. Platziert diese Gruppe am besten am ehesten an den Toiletten und weitesten weg von den Musikboxen. Dann hätten wir noch die Gruppe “Freunde”, “Arbeitskollegen”, “restliche Verwandschaft der Braut” und “restliche Verwandschaft des Bräutigams”. Und bitte seht unbedingt davon ab, alle Singles an einen Tisch zu setzen! Das ist einfach nur peinlich, und wäre ich einer dieser Single, würde mir ganz aus Versehen ein Glas Kirschsaft aufs Brautkleid rutschen!:)
Die grobe Sitzordnung
Eine perfekte Sitzordnung wird es vermutlich nicht geben, aber das kommt wohl immer auf die Familie an. Ich habs probiert, aber bei mir scheitert die Sitzordnung allein daran, dass die Omas und Opas theoretisch hinten sitzen sollten, diese kommen jedoch schon zur Trauung. Und man kann die Gäste ja nicht zwingen, sich umzusetzen, wenn die Jüngeren Gäste ankommen! Also werde ich es dabei belassen, die Plätze am Hochzeitstisch festzulegen und hoffe inständig, dass alle anderen sich die passenden Plätze suchen werden . Diejenigen, in dessen Familie es nur so bis zu 5 Streithähne gibt, können aber einfach darauf achten, dass die Betroffenen schön weit auseinander setzen.
Übrigens, an dem Hochzeitstisch sitzen zwar üblicherweise die jeweiligen Elternpaare, aber bei getrennten Eltern muss das natürlich nicht sein! Da darfs auch gern die Mutti und die Brautjungfer sein. Oder warum nicht mal ganz anders? Den Abend zusammen mit den Trauzeugen sitzen, das wär doch auch eine schöne Kombi .
Und am Ende zählt die ganze Sitzordnung sowieso nur für das Essen. Zur richtigen Party stehen die Leute ja hoffentlich auch mal auf und unterhalten sich .
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