Gib acht auf Deinen Weg, den Du beschreitest!


Gib acht auf Deinen Weg, den Du beschreitest!
Meine heutigen Abendgedanken

Ihr Lieben,

ich möchte Euch heute Abend die kleine Geschichte eines unbekannten Autors erzählen, die ich ein wenig überarbeitet habe:
„Das Wasser ist ganz flach!“

„Ein wohlbeleibter Mann kam eines Tages an einen Fluss. Sehnsuchtsvoll blickte er zum anderen Ufer hinüber, denn von dort wehten die verlockenden Gerüche eines guten Gasthauses herüber. Der Mann konnte jedoch nicht schwimmen.
„Wie tief der Fluss wohl ist? Vielleicht kann ich ja einfach hinüberwaten?“
Halblaut murmelte er diese Worte vor sich hin. 
Gib acht auf Deinen Weg, den Du beschreitest!
„Nur zu, Du kannst es wagen!“, rief Mulla Nasrudin fröhlich, der gerade in der Nähe war und das Selbstgespräch mitbekommen hatte.

Mulla Nasrudin, so habe ich mir sagen lassen, ist im Orient in etwa das,
was bei uns der Till Eugenspiegel ist.

„Meinst Du wirklich?“, fragte der korpulente Mann den Mulla Nasrudin freudig und leckte sich im Vorgeschmack auf die leckeren Speisen die Lippen.

„Keine Sorge, junger Mann, das Wasser ist ganz flach“,
erwiderte Mulla Nasrudin aufmunternd.

Kaum ausgesprochen, da war der Mann schon hinunter zum Wasser gelaufen und hineingesprungen. Augenblicklich versank er in den tiefen Fluten, da seine Füße vergeblich nach einem Grund tasteten. Mit letzter Kraft strampelte und paddelte er zurück ans Ufer und stellte Mulla Nasrudin wütend zur Rede.
*
„Merkwürdig“, entgegnete Mulla Nasrudin und zuckte mit den Schultern,
„den Enten reicht das Wasser immer nur bis zur Brust.“


Ihr Lieben,

wie bei Till Eugenspiegel ist auch bei Mulla Nasrudin das, was er sagt, immer sehr doppeldeutig. Aber bei allem Schmunzeln können wir eine wichtige Wahrheit aus dieser kleinen Geschichte lernen.
Wenn wir auf dem Weg sind, ein Ziel zu erreichen, einen Traum zu verwirklichen, dann dürfen uns die Vorfreude auf das Ziel, die Begeisterung für das Ziel nicht blind machen für die Gefahren, die uns auf unserem Lebensweg begegnen.
Gestern telefonierte jemand mit mir: „Ich bin auf einem so guten Weg zu meinem Ziel, ich muss nur fest genug daran glauben, dann werde ich es auch erreichen.“
Auf meinen Hinweis, auf dem Weg zum Ziel aber bitte die eventuell vorhandenen Hindernisse nicht außer Acht zu lassen, wurde mir entgegnet:
„Ich bin so fest von meinem Ziel überzeugt, ich glaube so fest daran, dass mir nichts geschehen kann, ich steuere geradewegs auf mein Ziel zu.“

Ihr Lieben,
nehmt es mir bitte nicht übel, aber ein solches Verhalten ist ungefähr so, als wenn ich über eine stark befahrene vierspurige Straße renne, nach dem Motto: Es wird schon gutgehen!, statt den sicheren Fußgängerüberweg zu nutzen!

Um im Bild unserer kleinen Geschichte zu bleiben:
„Wenn Du einen Fluss überqueren möchtest, der breit und tief ist, dann solltest Du nicht den Fluss durchschwimmen und dabei in die Gefahr des Ertrinkens geraten. Besser ist es, eine Brücke oder ein Boot zu suchen, die Dich trockenen Fußes und sicher an das andere Flussufer bringen!“ (Alexander Rykow)

Ziele sind wunderbar, Träume etwas Herrliches, aber wir leben dennoch im Hier und Jetzt und deshalb sollten wir Vorsicht auf unserem Weg zum Ziel walten lassen und dennoch tapfer Schritt für Schritt unbeirrt unser Ziel weiter verfolgen!
Ich wünsche Euch nun eine gute Nacht hinein in den ersten Advent. Meine viele Lichter in meinen Fenstern senden milde Grüße zu Euch hinüber.

Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Gib acht auf Deinen Weg, den Du beschreitest!

Etwas zum Schmunzeln!   Quelle: Karin Heringshausen

                                                         Ein Gruß zum Advent!

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