"Ghost Rider" [USA 2007]

Erstellt am 26. Oktober 2012 von Timo K.

Es zeichnete sich bereits nach dem strunzbekloppten "Daredevil" ab, eine verdammt wichtige Lektion zu verinnerlichen, die daraus besteht, niemals, aber auch niemals und unter keinen Umständen sein eigenhändig produziertes Comicheft von Regiepflaume Mark Steven Johnson zu verfilmen! Wofür die 110 Millionen Dollar in seinem mythisch-horrormäßigen Streich "Ghost Rider", einer Z-Klamotte, die entschieden mehr Trash artikuliert als offenbaren will, verballert wurden, ist fraglich angesichts dessen, dass alles scheiße aussieht: der brennende Totenschädel, die gefährlichen (*hust*) Dämonen, die dem Titelhelden (Nicolas Cage) ans Leder wollen (zwei Hiebe in jämmerlichen "Kämpfen" reichen allerdings, um sie außer Gefecht zu setzen). 
Wenn die Polizei alsbald davon ablässt, Mord und Sachbeschädigung zu ermitteln, indem sie vollends erstaunt über ein Motorradskelett von der Bildfläche verschwindet, der junge Cage (Matt Long) gar keine Ähnlichkeit mit dem erwachsenen Cage aufweist, und die Angebetete (Eva Mendes) sich letztlich mehr Sorgen um ihre verrutschte Wimperntusche als über die verlorene große Liebe macht, ist nicht abzusehen, in welchen Dimensionen das Drehbuch besoffen durch die Geschichte torkelt.
Die Bösen sind gefriergetrocknet (schmerzlich lachhaft: Wes Bentley), die Guten zu Stein erstarrt (das Dekolleté Mendes' – trotzdem toll) und die Nebenrollen zum... Teufel gejagt und geritten (Peter Fonda, Sam Elliot). Dass der Film aus seinen wenigen Ansatzpunkten, die er verhandelt wissen will, nichts Greifbareres spinnt, darf als größtes Ärgernis gelten, weil sie unter einem Wust an Blödelhumor vergewaltigt werden.
Gerade die Liebesgeschichte; ein "Spider-Man" hat durchaus gezeigt, wie sie die Titelfigur stärkt oder schwächt, antreibt oder abstößt, sofern sie das übliche eingepferchte System sprengt. Aber okay, zu viel Anspruch. Zumindest die Motorradstunts sind ganz ansehnlich, ein, zwei in den filmischen Raum lässig hingerotzte Sprüche, ein, zwei ironische Westernreminiszenzen und ein, zwei kecke Kamerashots. Alles andere ist nicht wirklich Unterhaltung, auch nicht im alkoholisierten Zustand.
3 | 10