Und wie kriege ich nun wieder die Kurve zum Buddhismus? Zum einen deutete ich oben schon an, dass man m.E. Fan eines Vereins sein kann, ohne die Fähigkeit des gegenwärtigen Staunens und der Freude angesichts von gegnerischen Leistungen einzubüßen. Zum anderen frage ich mich, was in einer Sportart, wo Homosexuelle noch heute Angst haben, sich zu outen, Typen wie Marcelo und Boateng eigentlich von sich halten, wenn sie erst nach dem Spiel in der Lage sind, einen Fehler einzugestehen, eine Unfairness, eine Unsportlichkeit, die über den Ausgang eines wichtigen Matches entschieden hat. Es wäre eigentlich besser für sie, sie würden dann ganz die Klappe halten, weil man so doch zwei Dinge über sie erfährt: 1) Sie zeigen keine Größe. 2) Um das zu kaschieren, wollen sie später noch mit Ehrlichkeit glänzen, kommen mir aber nur wie feige Memmen vor. So etwas macht man vielleicht im Sandkastenalter, wenn man beschuldigt wird, erst mal alles abstreitet, und später, wenn der Käse gegessen ist, sagt: "Ätschibätschi, ich war es doch, haha!" Ich möchte ein solches Verhalten auch von Bayern-Spielern nicht sehen. Eine Silbermedaille ins Publikum zu pfeffern, wenn man verpfiffen wurde, ist allerdings mir verständlich. Und auch, dass einer sich von der Deutschen Nationalmannschaft verabschiedet, wenn er 30 Jahre alt ist, für die kommende WM nicht nominiert wurde und für die danach kaum noch in Frage kommen dürfte - und wenn zwei Spieler wie Özil und Gündogan mitdürfen, die sich weder über ihre zuletzt gezeigten Leistungen noch über ihr Bekenntnis zu einem türkischen Diktator empfohlen haben (und, wie sich jetzt herausstellte, beide nur einen deutschen Pass besitzen). Auch das wird gellende Pfeifkonzerte geben. Ich habe dazu einen Vorschlag. Man sollte Spieler selbst - unabhängig von Pässen oder ihrem ersten Einsatz für eine Nationalmannschaft - wählen lassen, für welches Team sie spielen wollen. Und eine zusätzliche "Weltauswahl" einrichten, in der alle sich zusammentun können, die gar nicht für eine bestimmte Nation auflaufen wollen. So könnte man z.B. Rafinha im deutschen Dress auflaufen sehen, und auch einer wie Martinez wäre dabei.
Was buddhistische Mönche angeht, die vielleicht glauben, es schon immer besser gewusst zu haben - schließlich sollen sie sich ja von Weib, Wein und Freuden wie Tanzen oder Gefühlsaubrüchen beim Fußball fernhalten -. nun, in Thailand werden einige von ihnen gerade entrobt, es gibt eine ganze Liste von Vergehen, die man ihnen vorwirft, Veruntreuung von Geldern steht ganz oben, aber auch sexueller Missbrauch und "human trafficking". Einem der gesuchten Mönche gelang die Flucht nach Deutschland, und gerade heute soll das BAMF seinen nächsten schweren Fehler begehen, nämlich seinen Asylantrag prüfen, den er eingereicht hat - und das, wo eine Delegation hochrangiger thailändischer Polizisten und Staatswanwälte ihn heute Abend im Flugzeug mit nach Hause nehmen wollte. Offenbar hat man vergessen, Thailand zu einem sicheren Herkunftsland zu erklären.