Gewinn oder Verlust? So rechnen Eltern den optimalen Teilzeit-Mix

Gewinn oder Verlust? So rechnen Eltern den optimalen Teilzeit-Mix Gewinn oder Verlust? So rechnen Eltern den optimalen Teilzeit-MixTeilzeit: Mehr oder weniger arbeiten? Das ist die Frage!

Jahresende – Zeit, um über die Bücher zu gehen

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Das erkennt man nicht zuletzt an den vielen Rechnungen, die derzeit ins Haus flattern: Hausrats- und Autoversicherungsprämien, Nebenkostenabrechnung, Einzahlung in die 3. Säule und allen voran die Steuerrechnung! Das Jahresende ist die Zeit, in der Eltern tiefer in die Tasche greifen und über die Bücher gehen, um das Familienbudget für das kommende Jahr aufzustellen. Dabei fragen sie sich: Reicht unser Familieneinkommen? Könnten wir es uns leisten, etwas weniger zu arbeiten? Oder sollten wir unsere Arbeitspensen eher aufstocken? Ein Online-Rechner hilft Eltern beim Entscheid, ob bzw. welches Teilzeitmodell für die Familie in Frage kommt.

Der Wunsch nach Teilzeitarbeit und die Angst vor weniger Geld

Obwohl die Mehrheit der Schweizer Eltern – gemäss einer Studie von Swiss Life – gerne Teilzeit arbeiten möchte, hat derzeit nur in rund zwei von drei Haushalten mit Kindern ein Elternteil ein reduziertes Arbeitspensum. Der Hauptgrund für die Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität ist die Angst vor finanziellen Einbussen. Wir haben detailliert darüber berichtet:

Teilzeitarbeit und die Angst der Eltern vor finanziellen Einbussen

Das elterliche Dilemma: Weniger arbeiten und sparen, …

Eine Reduktion des Arbeitspensums hat grundsätzlich eine Einkommenseinbusse zur Folge. Dies muss allerdings nicht bedeuten, dass deswegen in der Familienkasse unter dem Strich weniger übrig bleibt. Dank einer Pensumsreduktion können Eltern bei den hohen Betreuungskosten Einsparungen tätigen. Zudem kann durch das tiefere Arbeitspensum bzw. das geringere Einkommen der Steuerprogression ein Schnippchen geschlagen werden.

… oder mehr arbeiten und mehr ausgeben?

Umgekehrt ist nicht garantiert, dass der Zustupf in die Familienkasse, die eine Mutter oder ein Vater nach dem Wiedereinstieg in den Beruf erzielen möchte, so hoch ausfällt wie gedacht. Denn mehr arbeiten, bedeutet in der Folge höhere Betreuungskosten und je nach dem ein Sprung in eine höhere Steuerprogessionsstufe. Unter dem Strich ist es deshalb durchaus möglich, dass der Wiedereinstieg finanziell zu einem Nullsummenspiel wird.

Welches Teilzeitmodell ist optimal?

Für die meisten Eltern bedeutet Selbstbestimmung eine Mischung aus Beruf und Freizeit. Sie möchten einerseits ihre beruflichen Fähigkeiten einbringen, andererseits aber trotzdem genug Zeit mit der Familie verbringen können. Doch welches Arbeitsmodell passt am besten? Welche Aufteilung der Arbeitspensen macht finanziell am meisten Sinn? Bei welchem Teilzeitmodell halten sich die Einnahmen und die Ausgaben die Waage?

In einem Interview mit Martina Gantenbein, Vorsorgeberaterin bei Swiss Life, haben wir die häufigsten Fragen besprochen, die bei diesem Entscheid auftauchen. Auch haben wir von ihr wissen wollen, welche wichtigen Aspekte zu beachten sind, damit es mit der (Wieder-)Aufnahme einer Vollzeit- oder Teilzeittätigkeit oder bei einer Pensumsreduktion zu keinen bösen finanziellen Überraschungen kommt.

Liebe Frau Gantenbein, was würden Sie sagen, ist die allererste Überlegung, die Eltern machen müssen, wenn sie Teilzeit arbeiten möchten?

Die erste Überlegung ist, welcher Elternteil zu wieviel Prozent weiterarbeiten oder reduzieren soll. Wie sieht dann – je nach anvisiertem Arbeitspensum – das Betreuungsmodel aus? Wieviel kostet es? Wie organisiert sich die Familie während der Schulferien – wie wird diese Zeit überbrückt? Persönlich finde ich, dass die Kosten für die Betreuung nicht mehr als 1/3 des Einkommens betragen sollten. Doch jede Familie muss das für sie passende Verhältnis finden.

Welches sind die zwei, drei wichtigsten finanziellen Hebel, an denen Eltern drehen können, um den richtigen Teilzeit-Mix zu finden?

Allgemein sollten Eltern die Lebenshaltungs- und Versicherungskosten der Familie überprüfen: Wo lässt sich was einsparen? Gibt es eine Möglichkeit für eine kostengünstige Betreuung innerhalb der Familie? Oder gibt es vielleicht andere Eltern, die auch Teilzeit arbeiten möchten und mit denen man sich die Betreuung teilen kann? Ein sauber aufgestelltes Budget hilft zu erkennen, wieviel Geld die Familie braucht, um alle Bedürfnisse abzudecken. Beim Rechnen darf die private Vorsorge nicht vergessen gehen. Der Swiss Life Teilzeitrechner hilft beim Spiel mit den verschiedenen Varianten.

Gewinn oder Verlust? So rechnen Eltern den optimalen Teilzeit-MixDer Teilzeitrechner hilft, verschiedene Arbeitspensen zu vergleichen

Welches sind die häufigsten Fehlüberlegungen oder Trugschlüsse in der Teilzeit-Frage?

Oft werden die Betreuungskosten und auch die höheren Steuern, die sich aus der Progression ergeben, nicht korrekt eingeschätzt. Gerne gehen auch die Kosten für den Fahrweg, die Berufskleidung und das auswärtige Mittagessen vergessen.

Bei Teilzeit-Arbeit muss man beachten, dass durch das tiefere Einkommen die Beiträge in die AHV kleiner werden. Auch in der Pensionskasse ist das Alterssparen nicht mehr so hoch, wie wenn man Vollzeit angestellt ist. Verdient der Teilzeit arbeitende Elternteil weniger als CHF 21’330.-, ist er nicht in der Pensionskasse versichert. In der Folge fällt der finanzielle Vorteil der Altersvorsorge weg. Macht der Arbeitgeber einen Koordinationsabzug im BVG kann die Versicherung auch sehr schmal ausfallen.

„Passen Sie auf, dass keine finanzielle Lücke in der 2. Säule entsteht!“ – Was ist mit dieser Warnung genau gemeint?

Durch den Wegfall des Erwerbseinkommens und ohne Arbeitgeber ist man keiner Pensionskasse mehr angeschlossen, die Sparteile welche bei 35 – 45 jährigen als Beispiel bei 10% des Jahreseinkommens liegen, fallen weg. 5% davon übernimmt der Arbeitgeber. Das macht auf die Jahre gerechnet einiges aus. Es wird nicht mehr fürs Alter gespart. Bei einer Scheidung wird das Kapital des arbeitenden Ehegatten, das sich während der Ehe angehäuft hat, gesplittet. Das ist aber meistens kein hoher Betrag. Somit haben nach einer Scheidung beide eine Lücke. Der arbeitende Partner hat dann aber immerhin wieder Zeit, die Kasse aufzufüllen.

Im Konkubinat gibt es bei einer Trennung keinen Split, also das Pensionskassenkapital wird nicht aufgeteilt. Der nicht arbeitende Partner geht leer aus. Die Renten der AHV reichen nicht zum Leben. Ausserdem gibt es keine Versicherung aus der 2. Säule bei Invalidität oder im Todesfall. Wer aufhört zu arbeiten oder Teilzeit angestellt ist, sollte dringend eine private Vorsorge eröffnen und die Prämien ins Familienbudget einrechnen, um die Lücke auszugleichen.

Brauchen Eltern eine 3. Säule?

Ohne die 3. Säule wird es schwierig, die erwähnten Lücken der 1. und 2. Säule zu füllen, die durch Teilzeitarbeit entstehen. Die Gefahr der Altersarmut ist dadurch grösser, insbesondere bei Frauen. Wenn jemand zu wenig verdient, um sich eine 3. Säule leisten zu können, macht es Sinn, dass man die 3. Säule des Hauptverdieners in der Familie aufsplittet. So wird das Familienbudget nicht zusätzlich belastet, trotzdem hat jeder Partner seinen eigenen Vorsorgetopf. Für die 3. Säule eignen sich auch kleine Beiträge. Ein kleiner Beitrag ist besser als gar kein Beitrag.

Wann sollten sich Eltern beraten lassen und wie sieht eine Vorsorgeberatung aus?

Um heraus zu finden, ob es sich lohnt, Teilzeit zu arbeiten, kann man die persönliche Situation mit dem Teilzeitrechner durchrechnen und mit diesem guten Hilfsmittel verschiedene Szenarien gegenüberstellen. Ist man dann immer noch unsicher, nimmt man am besten eine persönliche Beratung in Anspruch: Nach dem Erstkontakt, wird ein Termin mit der Familie vereinbart. Da nimmt man die Ziele, Wünsche und Bedürfnisse auf. Darauf erstellt der Berater eine Analyse und stellt diese der Familie anhand von einfachen, verständlichen Grafiken vor. Aufgrund der individuellen Situation werden der Familie Lösungsvorschläge aufgezeigt, wie sie bestehende Lücken füllen kann. Der zeitliche Aufwand beträgt rund 2 bis 4 Stunden. Persönlich finde ich es wichtig, dass man die Vorsorge nicht nur einmal im Leben analysiert, da es sich um ein dynamisches Thema handelt – wie das eigene Leben.

Wie sieht es bei euch aus? Für welches Arbeitsmodell habt ihr euch entschieden? Aus welchen Gründen? Habt ihr eure finanzielle Situation durchgerechnet?

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Das Jahresende ist die Zeit, in der Eltern tiefer in die Tasche greifen und über die Bücher gehen, um das Familienbudget für das kommende Jahr aufzustellen. Dabei fragen sie sich: Reicht unser Familieneinkommen? Könnten wir es uns leisten, etwas weniger zu arbeiten? Oder sollten wir unsere Arbeitspensen eher aufstocken? Ein Online-Rechner hilft Eltern beim Entscheid, ob bzw. welches Teilzeitmodell für die Familie in Frage kommt.

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Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Swiss Life entstanden. Weitere Informationen zum Teilzeitrechner und zu den Vorsorgeberatungen findet ihr hier.


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