Anfang des Monats habe ich einen Artikel hier veröffentlicht, in dem es über eine EU-Studie hieß: “Die Zugehörigkeit zum Islam führt einer EU-Studie zufolge bei Jugendlichen nicht zu einer höheren Gewaltbereitschaft. Vielmehr verleite das Gefühl, diskriminiert zu werden, junge Menschen zu Gewalt…”
Nun, Deutschland glaubte dem wohl nicht und so gab unserer aller Kinderministerin Schröder eine eigene Studie in Auftrag. Peinlich nur, dass die das Gleiche aussagte, wie die EU-Studie:
Eindeutige Zahlen, die einen Zusammenhang zwischen muslimischer Religion und Gewaltbereitschaft belegen könnten, präsentierten die Forscher nicht. „Es gibt keine Zahl, wonach Muslime eine höhere Gewaltbereitschaft haben“, sagte der Dortmunder Erziehungswissenschaftler Ahmet Toprak. Muslimische Jugendliche würden meist nur dann anfällig für religiös bedingte Männlichkeitsbilder, wenn ihre soziale und wirtschaftliche Lage prekär sei.
Und das am Abend des Tages, an dem Frau Schröder noch Vormittags noch vollmundig kundgab:
…die höhere Gewaltbereitschaft junger Muslime [habe] vor allem religiös-kulturelle Gründe: „Soziale Benachteiligung und Diskriminierung sind wichtige Faktoren, reichen aber nicht als Erklärung“…
Allerdings hat sich Frau Schröder doppelt abgesichert und gleich zwei Studien in Auftrag gegeben. Hätt ja sein könne, dass die Experten sich widersprechen. Und so hätte Frau Schröder nur über die eine ihr genehme Studie berichten müssen. So jedoch:
Die Autorin der zweiten Studie für das Familienministerium, die Sozialwissenschaftlerin Sonja Haug, verwies auf eine Schülerbefragung von 2009. [...] Auch Haug kommt zu dem Schluss, dass ein Bündel von Faktoren wie Bildungsferne, Sprachdefizite, Armut, Gewalterfahrungen in der Familie und traditionelle Normen des Herkunftslandes zusammenspielen, wenn junge Migranten allzu häufig gewalttätig sind.
Ja, was nun? Ich gehe mal davon aus, dass nun noch mehr Bildungsausgaben gekürzt werden müssen, damit der deutsche Michel Ruhe gibt und weiterhin jemanden hat, dem er die Schuld am wirtschaftlichen Niedergang der Mehrheit geben kann. Frau Schröder wird in einem Jahr die gleichen Sprüche noch immer in die Kameras palavern und die Ergebnisse von Studien, die ihr nicht genehm sind, so umformulieren, dass es passt.
Habe ich eigentlich schon auf den Artikel hier beim Spiegelfechter verwiesen?
Nic