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beim NDR zur VerfügungDie beiden Wissenschaftler haben zwei Befragungsstudien des KFN zum Teil neu ausgewertet: Eine deutschlandweite repräsentative Schülerbefragung aus den Jahren 2007 und 2008 sowie eine Erwachsenenbefragung aus dem Jahr 2011.
Dabei stellten sie fest, dass “sehr religiöse und gar nicht religiöse Eltern” etwas häufiger ihre Kinder schlagen. “Bei religiösen Freikirchlern wird ein höherer Anteil der Kinder geschlagen – und je gläubiger die Eltern sind, desto massiver prügeln sie ihre Kinder.”
Umgekehrt stellt sich die Situation (logischerweise) bei den Jugendlichen dar: “Je religiöser diese sind, desto seltener sind sie gewalttätig.”
In einem Interview zu den Ursachen der Prügel befragt, weist Pfeiffer auf die “Erziehungsbücher” hin, welche in evangelikalen Freikirchen im Umlauf sind und die den Eltern ein Züchtigungsrecht zusprechen.
Der Ausgangspunkt für die Gewalt ist die Bibel: Wenn man sich am starren Wortlaut orientiert, ein Buchstabenfanatiker ist, dann findet man dort auch die Aufforderung, sein Kind mit der Rute zu züchtigen. Und solche eine Wortfixierung wird in Freikirchen durchaus ernst genommen.
Neben der Gewalt in evangelikalen Familien gehört Gewalt jedoch – abhängig vom sozialen Status der Familie – für jedes vierte Kind in Deutschland zur Normalität.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Universität Bielefeld. Jedes vierte Kind muss Gewalt innerhalb der Familie ertragen. Je prekärer die Lebenssituation des familiären Umfelds ist, desto häufiger und stärker wird geschlagen.